Starke Netze gegen Gewalt: Interkulturell

Starke Netze gegen Gewalt: Interkulturell – Hilfe für mehr Selbstbewusstsein

In diesem Projekt, das sich an weibliche, schutzlose Geflüchtete richtet, hat der DOSB seine Erfahrungen aus zwei langjährigen Initiativen gebündelt: dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS) und der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt: Keine Gewalt gegen Mädchen und Frauen“. Von Juni bis Dezember 2016 förderte das Bundesinnenministerium (BMI) das Projekt „Starke Netze gegen Gewalt: Interkulturell“.

Ziel war, Mädchen und Frauen mithilfe der Kampfsportart Judo physisch wie mental zu stärken. Das Projekt sollte daher die gezielte Ansprache der Zielgruppe und einen einfachen Zugang zu Vereinen ermöglichen, zudem die Angebote von „Starke Netze gegen Gewalt!“ und denen der IdS-Stützpunktvereine mittels einer Datenbank bündeln sowie eine sportartspezifische Qualifizierung von Übungsleiter*innen gewährleisten.

Unterstützung fand der DOSB beim Deutschen Judobund (DJB) und dem Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband (NWJV). Der DJB ist seit 2008 Partner der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt!“. Er hat eine Reihe von Judo-Vereinen überzeugen können, sich für den Schutz von Mädchen und Frauen zu engagieren. Der NWJV ist seit 2012 im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ aktiv und hat in dem Positionspapier „Miteinander kämpfen statt gegeneinander spielen“ die Handlungsmöglichkeiten des Judosports im Bundesprogramm aufgezeigt.

Durch den Judosport sollten die geflüchteten Mädchen und Frauen lernen, im neuen Umfeld selbstbewusster aufzutreten und ihre Rechte besser wahrzunehmen. Besonders stark engagierten sich die Kampfsportgemeinschaft Oh-Do-Kwan Dülken e.V., der JC Beckum e.V., der TV Verl e.V., JC Banzai Gelsenkirchen e.V. und der JC Velen-Reken e.V. Und der Erfolg? Den beschreibt Banzais Vereinsvorsitzender Egbert Dzikus auf diese Weise: Man habe einen Stein ins Wasser geworfen. „Dass es keinen Tsunami auslösen würde, wusste man. Aber die kleinen Wellen ziehen jetzt ihre Kreise ...“

Die Evaluation des Teilprojektes führt das Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Berliner Humboldt Universität im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung von „Integration durch Sport“ durch. Das Ergebnis wird in den Gesamtbericht zum Bundesprogramm 2017 einfließen.