Schutz vor Gewalt

Gewalt ist ein gesellschaftliches Phänomen, das wissenschaftlich nicht eindeutig definierbar ist und aufgrund der Komplexität eine große Variationsbreite an Definitionsversuchen aufweist. Um sich den Herausforderungen und Folgen, die mit Gewalt einhergehen, zu stellen, ist ein gemeinsam getragenes Verständnis von Gewalt essenziell. 

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gewalt als

    „absichtliche[n] Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichem Zwang oder physischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, der bzw. die entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation führt.“ (Weltbericht Gewalt und Gesundheit, WHO)

    „Gewalt“ stellt einen Überbegriff dar, der sich in Subkategorien aufteilen lässt und dadurch die unterschiedlichen Formen und Ausmaße von Gewalt greifbarer macht.

    News "Aktion gegen Gewalt"

    Setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen*

    Auch in diesem Jahr setzen der DOSB und die dsj im Rahmen der UN Women „Orange the World“ Kampagne ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen* und…

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    Aktion "Starke Netze gegen Gewalt"

    Seit 2008 stellt der DOSB mit seiner Aktion „Starke Netze gegen Gewalt: Keine Gewalt gegen Mädchen und Frauen!“ eine Plattform zur Prävention dar und ruft jährliche seine Sportvereine auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Denn im und durch Sport erfahren Mädchen und Frauen Selbstsicherheit und sie erlernen Techniken der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Ein starkes Netzwerk aus 12 Aktionspartner*innen rund um den DOSB – Frauenorganisationen, Hilfevereinigungen, (Kampf-)Sportverbände – bietet den Sportvereinen fachliche, mediale und organisatorische Unterstützung und Begleitung für ein Engagement gegen Gewalt.

    Statement von Kirsten Bruhn, Botschafterin der Aktion "Starke Netze gegen Gewalt"
    "Gewalt gegen Mädchen und Frauen mit Behinderung, ganz egal welcher Art, kommt  häufiger vor, als man denkt. Und wird dann gern auch mal heruntergespielt. Mit der Aktion kann es uns gelingen, das Thema aus der Tabuzone herauszuholen und Mädchen und Frauen selbstbewusster zu machen. Für mich hat Gewalt im Sport und außerhalb keinen Raum!"

     

     

     

    10 Jahre Starke Netze gegen Gewalt

    Flyer zu 10 Jahre Starke Netze gegen Gewalt

    Meilensteine 10 Jahre Starke Netze gegen Gewalt

    Vereinswettbewerb - im Rahmen der Aktion "Starke Netze gegen Gewalt"

    Der DOSB schreibt jährlich, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), einen Vereinswettbewerb aus. Dieser würdigt herausragende Projekte von Sportvereinen mit anderen gesellschaftlichen Akteur*innen im Schutz gegen (sexualisierte) Gewalt und motiviert damit Sportvereine Aktivitäten in diesem Bereich zu initiieren und zu fördern.

    Preisverleihung Vereinswettbewerb 2020

    Der Verein „Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V.“ erhielt mit seiner Hockeyabteilung den ersten Preis im Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“. Weitere Preisträger sind der SC Sigmaringendorf / Laucherthal e.V. und der PSV Eisenach.

    Die digitale Preisverleihung fand symbolträchtig am 25. November 2020, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, statt. Bei ihrer Begrüßung betonte DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten sei, dass die in den Sportvereinen geknüpften starken Netze gegen Gewalt weiterhin verlässlich zur Verfügung stehen und auch alternative Formen gefunden werden, mit denen Betroffene geschützt und gestärkt werden. Bereits mit der Ausschreibung des Wettbewerbes hatte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey übermittelt: „Wir stärken unsere gesellschaftlichen Strukturen im Kampf gegen Gewalt: für ein starkes Netz, auf das sich Betroffene im Ernstfall verlassen können. Ich danke dem DOSB für seinen wichtigen Beitrag zur Prävention und Aufklärung im Kampf gegen Gewalt.“ Der Stellenwert dieses Engagements wurde auch im Grußwort von Bettina Metz aus der Sicht von UN Women bekräftigt. 

    Genau in diesem Sinne agieren die im Wettbewerb beteiligten Vereine. Eine Jury, zusammengesetzt aus DOSB und Kooperationspartner*innen, hatte die drei Siegervereine ausgewählt, die während der Veranstaltung gewürdigt wurden.

    Der PSV Eisenach wurde für das Projekt „Wehret den Anfängen – Gewalt nicht mit uns!“ mit dem dritten Preis geehrt. Die Laudatorin, Céline Sturm, Referentin für Kriminalprävention beim Weissen Ring e.V., hob hervor, wie wichtig es sei, dass Sportvereine so wie der PSV mit ihren Kursen niedrigschwellige Angebote anbieten, die in der Mitte der Gesellschaft verortet sind. „Wir freuen uns als WEISSER RING, Ihnen in diesem Projekt als Kooperationspartner zur Seite stehen zu dürfen“.

    Der zweite Preis ging an den SC Sigmaringendorf / Laucherthal e.V. für das „Präventions- und Schutzkonzept zum Wohl von Kindern und Jugendlichen im Verein“. Mit seiner Laudatio würdigte der 1. Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Michael Leyendecker, wie der Verein zeigt, dass Schutz von Kindern und Jugendlichen durch vielfältige Aktionen gelingen könne. „Darüber hinaus fördern Sie Kinderrechte aktiv und fordern sie ein. Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie das Recht haben, sich einzumischen und gehört zu werden, wird bei Ihnen nicht nur auf dem Papier geschrieben, sondern ist elementarer Bestandteil der "DNA" Ihres Vereins!“.  

    Mit dem ersten Preis wurde die Abteilung Hockey des Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V. für Ihr Engagement „Prävention – Sexualisierte Gewalt im Sport, Schweigen schützt die Falschen!“ ausgezeichnet. „Jeder Verein, der eine Anleitung für den Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport sucht, kann diese auf Ihrer Homepage finden“, so DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe in ihrer Laudatio. Die Jury sei von der Vielschichtigkeit des Engagements komplett überzeugt gewesen, es sei schlichtweg vorbildlich.

    Wir gratulieren allen Preisträger*innen und bedanken uns bei allen teilnehmenden Vereinen für die Einsendungen ihrer Projekte sowie ihr Engagement gegen Gewalt!

    Laudatio & Interview 1. Platz: Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V. - Abteilung Hockey

    Laudatio & Interview 2. Platz: SC Sigmaringendorf / Lauchertal e.V.

    Interview Platz 3: PSV Eisenach

     

     

    1. Platz "Frauen in Bewegung - Kampfkunst und Bewegung" 2017
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    2. Platz Shotokan Karate Verein Zanshin Siegerland 2017
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    3. Platz "Turnverein Haibach-SEFRA rennt gegen Gewalt"
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    Sonderpreis „Interessengemeinschaft Partner Pferd e.V.“ 2017
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    1. Platz "Plettenberger Turnverein" 2016
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    2. Platz "St. Pauly Roller Derby (Harbor Girls)" 2016
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    3. Platz "Turngemeinde Tuttlingen" 2016
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    Sonderpreis "Centre Talma" 2016
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    1. Platz "TSV Hattstedt" 2015
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    2. Platz "Taekwondo-Verein Seoul Marburg" 2015
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    Schutz vor sexualisierter Gewalt

    Schutz vor sexualisierter Gewalt

    Safe Sport

    Speziell zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen wurde in Kooperation mit der Deutschen Sport Jugend (dsj) das Projekt Safe Sport ins Leben gerufen. Dies beinhaltet unter anderem Handlungsempfehlungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Sport.

     

    Verantwortung für Aufarbeitung im organisierten Sport

    Beitrag der ehemaligen DOSB-Vizepräsidentin Dr. Petra Tzschoppe beim 4. Öffentlichen Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zum Thema: "Sexueller Kindesmissbrauch im Sport"

     

    DOSB-Stufenmodell zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

    Bei der DOSB-Mitgliederversammlung im Dezember 2020 wurden umfassende Standards zur Prävention sexualisierter Gewalt („DOSB-Stufenmodell“) verabschiedet. Die Mitgliedsorganisationen verpflichten sich zur schrittweisen Umsetzung bis spätestens 31.Dezember 2024. Dazu sieht das Stufenmodell vor, dass ab dem Jahr 2021 pro Jahr eine bestimmte Mindestanzahl an Stufen umgesetzt werden.

    Hier finden sie die entsprechenden Dateien zum Download:

    Beschlussvorlage zum DOSB-Stufenmodell

    DOSB-Stufenmodell zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt