Mediale Darstellung

“It is about more than just words and images” – so lautet der treffende Einleitungssatz der „Portrayal Guidelines for Genderbalanced Representation” des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Sprache schafft Wirklichkeit - auch im Kontext der Darstellung von Frauen in den (Sport-) Medien.

Nur 4% des weltweiten Sportmedien-Inhaltes berichtet über weibliche Sportlerinnen. Einen bedeutenden Anteil des Verdienstes von Athlet*innen machen Werbeeinnahmen durch Darstellung in den Medien aus. Dies ist nur einer der Gründe warum von den 100 weltweit bestbezahlten Athlet*innen nur zwei Frauen sind (Forbes).

Doch nicht nur vor der Kamera sondern auch hinter der Kamera überwiegen die Männer. Der Anteil der akkreditierten Pressevertreter*innen bei den olympischen Spielen beträgt lediglich 20% (IOC, 2020).

Sport ist ein einflussreicher gesellschaftlicher Akteur zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und der Stärkung von Frauen und Mädchen. Sportmedien haben einen großen Einfluss auf das Entstehen von Normen und Stereotypen in Bezug auf sexuelle Orientierung und Identität.

„Es braucht mehr Vorbilder, mehr Frauen im Sportjournalismus und im Sport, aber auch in den Führungsebenen des Sports. Je tiefer das Thema in den Köpfen verankert ist, desto größer werden die Chancen, dass mutige Frauen nicht im Hintergrund bleiben, sondern sichtbar werden.“ (Ulrike Spitz, Pressesprecherin des DOSB)

Als wichtige Kommunikator*innen in der Sportwelt sehen wir uns dazu verpflichtet, uns mit dem Thema „Mediale Darstellung“ auseinanderzusetzen.

Im Oktober 2016 wurde deshalb im Rahmen der Strategischen Eckpunkte zum Themenfeld Gleichstellung im Sport des DOSB bis 2020 die Arbeitsgruppe „Geschlechtergerechte Darstellung in den (Sport)Medien“ ins Leben gerufen.

Der DOSB-Kongress „Augenhöhe oder Brustumfang? Geschlechtergerechte Darstellung in den (Sport)Medien“ (2019) wurde unter der Federführung dieser AG organisiert, geplant und durchgeführt.

Im Rahmen des Kongresses wurde außerdem in Kooperation mit Macro Media Hamburg und Close Distance Productions die Plattform „bravestories“ gelauncht. Sie gibt „Mutmacherinnen“ wie Trainerinnen, Sportfunktionärinnen und Sportlerinnen eine Plattform auf ihrem Weg zu mehr Sichtbarkeit. Das Projekt schafft Bewusstsein für ein mehr als notwendiges Thema.