Deutschlands Faustball-Frauen sind Weltmeister

Das WM-Finale in Dresden gewann die Mannschaft von Bundestrainerin Silke Eber am Sonntag (3.8.2014) vor rund 3.000 Zuschauern gegen die Auswahl Österreichs in einem hochklassigen Spiel mit 3:1.

Die deutschen Faustballerinnen freuen sich über den Titelgewinn. Foto: DFBL/Stöldt
Die deutschen Faustballerinnen freuen sich über den Titelgewinn. Foto: DFBL/Stöldt

Damit sicherten sich die Faustballerinnen bereits ihren vierten WM-Titel. Bundestrainerin Silke Eber war sowohl von ihrem Team als auch von der Kulisse im ausverkauften Dresdner Ostra-Sportpark förmlich überwältigt: "Ein einzigartiges Gefühl. Ich bin schon lange Sportler, aber das war das Größte, was ich bisher erleben durfte".

Bei strahlendem Sonnenschein erwischte das Team aus Österreich bei seiner ersten Finalteilnahme seit 1994 den besseren Start. Zwei Fehler der deutschen Schlagfrau Sonja Pfrommer brachten das 2:0 - das allerdings nur kurz Bestand hatte. Bei 3:2 ist Deutschland vorne, aber ebenfalls nur kurz. Bis zum 8:8 liefern sich Pfrommer und ihre österreichische Kontrahentin Magdanela Lindorfer ein Duell auf höchstem Niveau. Dann nutzte Österreich Unsicherheiten im deutschen Zuspiel zum 10:8 und zu den ersten Satzbällen. Die wurden beide von Pfrommer abgewehrt. Den Satz holten sich die Österreicherinnen dennoch - nach einem Leinenball von Pfrommer mit 12:10.

Satz zwei startete mit Fehlern von Lindorfer, nach zwei Leinenbällen steht es 3:1 für Deutschland. Und die Schwarz-Weißen zogen weiter davon, nutzen Fehler Austrias zum 5:1. Österreich-Coach Wolfgang Roschitz brachte Tanja Weigert für Ines Mayer und prompt lief es besser. Österreich verkürzte auf 6:7, glich bei 9:9 aus und hatte kurz danach Satzball bei 10:9. Stepahnie Dannecker wehrte mit einem Zauberball ab. Nun wechselten die Satzbälle hin und her - und Sonja Pfrommer war es, die ihrem Team bei allerletzter Gelegenheit das 15:14 brachte und damit den Satzausgleich.

Mit den vielen Fans im Rücken zog der Deutschland-Express weiter davon - schnell stand es 5:0 in Satz drei. Doch Österreich, das Ines Mayer zurückgebracht hatte, kam wieder heran, zumindest bis zum 7:8. Dann punktete Pfrommer und Lindorfer verschlug doppelt - mit 11:7 holte die deutsche Fünf sich den dritten Satz.

Im vierten Durchgang wechselte Österreich auch in der Abwehr, brachte Tanja Gahleitner für Elisabeth Ojo. Die Zuschauer sahen nun ein Duell zweier absoluter Weltklasse-Angreiferinnen, das häufig die Deutsche für sich entschied. Dennoch: Unsicherheiten in Abwehr und Angriff gab es nun auf beiden Seiten - und so ging es ausgeglichen in die entscheidende Phase des Satzes. Ein Ass von Sonja Pfrommer brachte das 9:8, Lindorfer konterte und nach einem Ausbal von Stephanie Dannecker hatte Österreich bei 10:9 Satzball. Deutschland wehrte diesen ab und auch noch einen weiteren und hatte dann bei 12:11 erstmals Matchbäll. Doch erst der dritte war es dann, der den deutschen Frauen den ersehnten Weltmeistertitel im eigenen Land brachte: Sonja Pfrommer verwandelte zum 15:13 - und das ganze Team sank jubelnd zu Boden.

Für Bundestrainerin Silke Eber war der Titelgewinn "einfach überragend. Wir haben die ganze Woche über enormen Druck gehabt, den wir uns ja auch selbst gemacht haben. Denn wir wollten den Titel im eigenen Land unbedingt. Wie die Mädels das dann im ganzen Turnier und vor allem im Finale umgesetzt haben, das war unfassbar souverän."

(Quelle: Deutsche Faustball-Liga / Deutscher Turner-Bund)


  • Die deutschen Faustballerinnen freuen sich über den Titelgewinn. Foto: DFBL/Stöldt
    Die deutschen Faustballerinnen freuen sich über den Titelgewinn. Foto: DFBL/Stöldt