Grußwort Dr. Petra Tzschoppe

Ich will das Rad nicht neu erfinden, sondern weiter und schneller drehen!

Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. Foto: privat
Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. Foto: privat

Viele von Ihnen haben sicher schon wahrgenommen, dass die 10. Mitgliederversammlung des DOSB am 6. Dezember 2014 den Wahlvorschlag der diesjährigen Frauen-Vollversammlung des DOSB für das Amt der Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung einstimmig angenommen hat. Dankbar und mit großer Vorfreude auf die künftigen Aufgaben wende ich mich nun in neuer Funktion an Sie.

„Eingehängt zwischen Für und Wider verharren viele bewegungslos in der Hängematte des Lebens und warten darauf, dass ihnen die richtige Entscheidung in den Schoß fällt.“ (Helga Schäferling, deutsche Sozialpädagogin)

Nicht so die Delegierten der DOSB-Frauen-Vollversammlung, die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Frauenvertretungen sowie viele weitere Frauen und Männer, die sich für Gleichstellung auf allen Ebenen des organisierten Sports intensiv engagieren. An Beweisen für diese erfolgreiche Umtriebigkeit mangelt es nicht – vor allem mit Blick auf jüngste Entwicklungen.

Auf der 10. DOSB-Mitgliederversammlung haben die Delegierten eine in der DOSB-Satzung verankerte Geschlechterquote beschlossen. Ab jetzt müssen in allen Gremien des DOSB Frauen und Männer zu jeweils mindestens 30 Prozent vertreten sein. Im Falle von Einzelwahlen, bspw. bei den Mitgliedern des DOSB-Präsidiums, gilt eine Soll-Quote. Zurückzuführen ist dieser Erfolg in erster Linie auf das jahrelange Ringen, Durchsetzen und Dranbleiben – allen voran meiner Vorgängerin im Amt, Ilse Ridder-Melchers. Ihr möchte ich stellvertretend für alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter herzlich Danke sagen.

Dass die Frauenquote allein nicht ausreichend ist, darüber sind wir uns wohl einig.

Mein Anliegen ist es daher, an bisherige Erfolge anzuknüpfen, Erreichtes weiter zu führen, aber auch neue Entwicklungen voranzutreiben – ohne das Rad völlig neu erfinden zu wollen. Ein Thema, bei dem nach wie vor großer Handlungsbedarf besteht, ist die gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen. Dies belegt eindrücklich der aktuelle DOSB-Gleichstellungsbericht 2014 (siehe hier).

Darüber hinaus ist Gleichstellung für mich vor allem ein Sportentwicklungsthema und damit Anspruch und Auftrag quer über viele verschiedene Themenfelder des Sports. Uns fordern Probleme wie aktuell stagnierende oder rückläufige Mitgliedszahlen, zu wenige Ehrenamtliche, fehlende Kampf- und Schiedsrichter/innen oder  gravierende Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Trainer/innen – um nur einige zu benennen.

Diese Herausforderungen könnten wir deutlich besser in den Griff bekommen, wenn wir das große Potenzial von Frauen und Mädchen im Sport noch besser nutzen würden. Ich möchte daher die Legislaturperiode nutzen, um aus gleichstellungspolitischer Perspektive an der Lösung dieser Probleme mitzuwirken, zum Nutzen für den organisierten Sport in Deutschland. Diese Themen möchte ich gern gemeinsam mit Ihnen weiterentwickeln und bitte dazu um Ihre Unterstützung.

In diesem Sinne freue ich mich sehr auf meine neuen Aufgaben als Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung und auf eine anregende und konstruktive Zusammenarbeit.

Ihnen allen wünsche ich besinnliche, frohe Festtage, Zeit für Familie und Freunde, Ruhe für ein Innehalten und Auftanken sowie einen gesunden und sportlichen Start in das neue Jahr.

Ihre

Petra Tzschoppe

<media 52965 _blank download>Initiates file downloadDas Interview in der Leipziger Volkszeitung >>></media>


  • Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. Foto: privat
    Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. Foto: privat