Talentsichtung und Talentförderung im Ehrenamt

Unter dem Motto „Frauen an die Spitze“ lud der Deutsche Olympische Sportbund ehrenamtliche und hauptamtliche Frauenvertreterinnen und -vertreter der Mitgliedsorganisationen zu Regionalforen ein.

Teilnehmerinnen des 4. Reginlaforums in Ingolstadt. Foto: DOSB
Teilnehmerinnen des 4. Reginlaforums in Ingolstadt. Foto: DOSB

Unterstützt wurden die Veranstaltungen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ziel war es, in einem intensiven Erfahrungs- und Ideenaustausch gemeinsam Strategien zu entwickeln und Synergien zu erzeugen, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich zu erhöhen.

Die insgesamt vier Regionalforen wurden im Zeitraum Mai bis September 2010 in Falkensee (Brandenburg), Frankfurt am Main und Leipzig erfolgreich durchgeführt. Das letzte Forum fand am 11. September mit Unterstützung des Bayerischen Landes-Sportverbands in Ingolstadt statt. Dabei erwies sich das Veranstaltungskonzept der Foren als sehr geeignet, um Erfahrungen und Ideen intensiv auszutauschen und gemeinsam Strategien zu entwickeln. In einer Zwischenbilanz lassen sich folgende gemeinsam erarbeitete Kern-Strategien für eine erfolgversprechende Frauenförderung im Sport zusammenfassen:

  • Die Förderung von Frauen an der Spitze setzt verbindliche Regelungen voraus.
  • Talentsichtung und Talentförderung müssen auch hier stärker in den Blick genommen werden.
  • Die Vernetzung mit Frauen außerhalb des Sportes, z.B. aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft muss verstärkt werden ebenso wie die Vernetzung zu anderen Organisationen.

 

Am Ende stand für alle Teilnehmenden fest: die permanente Unterrepräsentanz von Frauen in den Präsidien und Vorständen des Sports ist nicht länger hinnehmbar. „Wir verpassen sonst den Anschluss an die gesellschaftliche Entwicklung. Hier sind alle Verbände gefordert. Und wir Frauen müssen mehr Druck machen. Wenn die „sanfte“ Regelung in der DOSB-Satzung, dass die Mitgliedsverbände „in angemessenem Umfang weibliche Delegierte“ entsenden sollen, nur 17 bis 18 Prozent weibliche Delegierte bringt, müssen wir eine verbindlichere Regelung einfordern“, so Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin des DOSB, die an dem ersten Regionalforum teilnahm und die Rahmenbedingungen und Initiativen für Frauen im Sport aus Sicht des DOSB vorstellte.

Darüber hinaus entwickeln im Rahmen dieses Projektes bis Ende des Jahres zehn ausgewählte Sportverbände Konzepte, wie sie den Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen können. Expertinnen und Experten beraten und begleiten sie dabei.

Eine Auswertung des Modellprojektes „Strukturierter Dialog – Frauen an die Spitze“ wird im Rahmen der Mitgliederversammlung des DOSB 2010 vorgestellt.


  • Teilnehmerinnen des 4. Reginlaforums in Ingolstadt. Foto: DOSB
    Teilnehmerinnen des 4. Reginlaforums in Ingolstadt. Foto: DOSB