Rückblick auf die 16. Frauenvollversammlung des Landessportverbandes in Kiel

Strategische Neuausrichtung der Gleichstellungsarbeit im LSV soll Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit unterstützen.

 

LSV-Vorstandsmitglied Sylvia Nowack mit der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit
LSV-Vorstandsmitglied Sylvia Nowack mit der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit

Die 16. Frauenvollversammlung des Landessportverbandes Schleswig-Holstein (LSV) am 13. April in Kiel beschäftigte sich intensiv mit der strategischen Neuausrichtung der Frauenarbeit im LSV.

Bereits im Grußwort bestätigte LSV-Präsident Dr. Ekkehard Wienholtz die Versammlung in ihrer Absicht der Neuausrichtung: Gleichstellungspolitische Veränderungen im Sport wie in der gesamten Gesellschaft seien kein „Frauenproblem“. Der Ansatz für die Zukunft - Gender Mainstreaming und Managing Diversity - seien Querschnittsaufgaben, mit denen sich alle Gremien beschäftigen sollten. In den nächsten Jahren müssten diese Themen beispielsweise in alle Fachausschüsse eingebracht werden, um dort dann selbst getragen zu werden.

Die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, führte in ihrem Grußwort aus, dass im Arbeitsbereich der Gleichstellung in den letzten Jahren viel erreicht wurde, dass die Gesellschaft und der Sport von echter Gleichstellung aber noch weit entfernt seien. Dies sei kein Grund zu klagen, aber auch kein Grund sich damit zufrieden zu geben. Gleichstellungsarbeit müsse als Querschnittsaufgabe verstanden und überall in der Organisation verankert werden.

DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers berichtete auf der Versammlung über die derzeitige Frauen- und Gleichstellungsarbeit des DOSB und gab u.a. die Empfehlung, Gleichstellungsarbeit zunehmend mit anderen Aufgaben zu verknüpfen wie z.B. in Rahmen von Organisationsentwicklungen.

Auch Anke Schimmer, die Vorsitzende des Landesfrauenrats (LFR) Schleswig-Holstein, brachte sich in die Diskussion ein: Das Thema des LFR „Schleswig-Holstein geschlechtergerecht gestalten“ werde im LSV beispielhaft umgesetzt. In den Köpfen und Herzen der Frauen und Männer müsse sich etwas verändern, damit ein anderes Selbstverständnis und Selbstbewusstsein dazu führe, dass die Übernahme von ehrenamtlichen Führungspositionen für beide Geschlechter gleich selbstverständlich wird.

Als Grundlage der Gleichstellungsarbeit gilt im LSV zurzeit das Prinzip der Frauenförderung. Die Delegierten stellten fest, dass dieser bisherige Ansatz weder den aktuellen Fakten in der Gesellschaft noch den Ansprüchen des sportpolitischen Orientierungsrahmens des LSV entspricht. Nach ausführlicher Diskussion entschieden sie sich daher für Gender Mainstreaming (Chancengleichheit) und Managing Diversity (Vielfalt) als übergreifende Leitlinien für die zukünftige inhaltliche Arbeit.

Um die Thematik ‚Chancengleichheit’ noch stärker als bisher in alle Arbeitsfelder des LSV einzubinden, erhielt der Ausschuss „Frauen im Sport“ von der Frauenvollversammlung den Arbeitsauftrag, eine paritätisch besetzte, zunächst zeitlich befristete, Kommission für Gender Mainstreaming und geschlechtergerechte Sportentwicklung einzurichten, die den Vorstand zu dieser Thematik berät und Handlungsvorschläge unterbreitet.

Bei den Wahlen zur Ausschussvorsitzenden wurde Sylvia Nowack einstimmig wiedergewählt.
Die langjährigen Ausschussmitglieder Gitta Polzin (Gründungsmitglied) und Rosi Engelke traten aus privaten Gründen nicht mehr zur Wiederwahl für den Ausschuss „Frauen im Sport“ an.
Die neuen Kandidatinnen Heida Benecke (Landesfachverband Rudern) und Petra Schröder (Landesfachverband Badminton) wurden ebenfalls einstimmig von den Delegierten gewählt.

           LSV/pe


  • LSV-Vorstandsmitglied Sylvia Nowack mit der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit
    LSV-Vorstandsmitglied Sylvia Nowack mit der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit
  • Der Frauenausschuss in neuer Zusammensetzung v.l.n.r. Maren Korban, Brigitta Deutschmann, Heida Benecke, Sylvia Nowack und Petra Schröder. Nicht im Bild Frauke Drewitz.
    Der Frauenausschuss in neuer Zusammensetzung v.l.n.r. Maren Korban, Brigitta Deutschmann, Heida Benecke, Sylvia Nowack und Petra Schröder. Nicht im Bild Frauke Drewitz.