"Leben hat Gewicht - gemeinsam gegen den Schlankheitswahn"

Gemeinsam stellten die Bundesministerinnen Ulla Schmidt, Ursula von der Leyen und Annette Schavan die Initiative "Leben hat Gewicht - gemeinsam gegen den Schlankheitswahn" in Berlin vor.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan, Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen (v.l.n.r.) bei der Präsentation von "Leben hat Gewicht". Copyright: picture-alliance
Bundesforschungsministerin Annette Schavan, Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen (v.l.n.r.) bei der Präsentation von "Leben hat Gewicht". Copyright: picture-alliance

Mehr als jedes fünfte Kind zwischen 11 und 17 Jahren leidet nach den jüngsten Daten des Kinder- und Jugend- Gesundheitssurveys (KIGGS) unter Symptomen einer Essstörung. Das sind 1,4 Millionen junge Menschen. 56 % Prozent der 13- bis 14Jährigen wollen nach einer  Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dünner sein. 63 % Prozent sagen, dass sie gerne besser aussehen würden. Grund genug für die Ministerinnen aktiv zu werden. 

Dem Sport kommt ebenfalls eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, junge Menschen zu erreichen. Er bietet in einem bundesweiten Netz von über 90.000 Sportvereinen, Kindern und Heranwachsenden Bewegungs- und Sportangebote, die die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit und die Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht fördern. Das Bundesgesundheitsministerium und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) werden auch hier zusammenarbeiten.

„Essstörungen wie Magersucht und Bulimie sind keine Bagatelle, sondern ein ernstzunehmendes Problem. Mit der Initiative wollen wir uns im Schulterschluss mit den gesellschaftlichen Gruppen für die Prävention von Essstörungen einsetzen", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt bei der Vorstellung der Initiative in Berlin. Besonders junge Mädchen orientieren sich stark am Schönheitsideal, das sie in der Werbung, in der Mode, in Journalen und in Fernsehspots häufig vorgelebt bekommen, deshalb sollen Gespräche mit der Mode- und Werbebranche mit dem Ziel geführt werden, mittelfristig konkrete Vereinbarungen bis hin zu Selbstverpflichtungen zu treffen, so die Ministerin weiter.

Für die Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung im DOSB, Ilse Ridder-Melchers, kann der Sport Hilfe und Ausgleich sein. " Positive Körpererfahrung durch Bewegung,  sensibel werden für Gesundheit und gesunde Lebensweise und durch Leistungen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken, das alles kann der Sport leisten", so Ridder-Melchers.

Allerdings lassen sich auch im Leistungssport Essstörungen beobachten. Sportarten, die sich durch einen direkten Zusammenhang zwischen Leistung und Gewicht auszeichnen, wie z.B. Skispringen, Eiskunstlauf, Marathonlauf  können zu einem restriktiven Essverhalten führen und Essstörungen provozieren. Daher wird das Thema Bewegung und Ernährung in der Trainerausbildung  im Sinne eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses berücksichtigt und wird  ebenso  in den Trainerschulungen und –fortbildungen angegangen.  In allen Olympiastützpunkten arbeiten entsprechende ExpertInnenteams zusammen.

Prominente Unterstützung erhält die Initiative unter anderem von den Fußball-Weltmeisterinnen Nadine Angerer und Anja Mittag sowie von der Emma- Herausgeberin Alice Schwarzer.


  • Bundesforschungsministerin Annette Schavan, Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen (v.l.n.r.) bei der Präsentation von "Leben hat Gewicht". Copyright: picture-alliance
    Bundesforschungsministerin Annette Schavan, Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen (v.l.n.r.) bei der Präsentation von "Leben hat Gewicht". Copyright: picture-alliance