Gedankenaustausch am Wannsee

Beim 3. Netzwerktreffen des adh-Mentoring-Projekts "Tandem" trafen sich am 17. und 18. März 2012 Mentees und Mentorinnen und Mentoren aus allen vier Projektdurchläufen am Wannsee-Forum in Berlin.

 

Am Wochenende des 17. und 18. März 2012 tauschten sich diese Teilnehmerinnen beim 3. Netzwerktreffen des adh-Mentoring-Projekts "Tandem" über zahlreiche Themen aus.
Mit dem ersten Mentoring-Projekt startete 2003 ein Pilot-Projekt zur Frauenförderung im Hochschulsport, dessen enormer Erfolg vor neun Jahren kaum abzusehen war. Beim Netzwerktreffen in Berlin war es für alle Beteiligten überaus spannend, die Lebensläufe und Entwicklungen der Mentees erfahren und reflektieren zu können. Mittlerweile haben sich zwischen Mentees verschiedener Mentoring-Durchläufe und sogar zwischen Mentorinnen und Mentoren sowie ehemaligen Mentees nicht nur private, sondern auch berufliche Netzwerke entwickelt, die weit über den Hochschulsport hinaus reichen.

Verbindung von Austausch und Weiterbildung
Schon bei den ersten beiden Netzwerktreffen, hat sich die Form der Verbindung von informellem Austausch und konzentrierter Weiterbildung bewährt. So wurde auch diesmal unter professioneller Anleitung von Andrea Steckert über "die Idee vom guten Leben im Spannungsfeld von Beruf und Karriere" diskutiert, reflektiert und individuelle Handlungsziele erarbeitet.

Bei der Klärung der Begriffe und Ideen vom "guten Leben" und vom Stellenwert von Beruf und Karriere darin, wurden auch die Grundlagen der familiären Prägung und der Entstehung von Lebensvorstellungen mit einbezogen und dann in der Form eines "Dialogue-Cafes" mit den anderen Teilnehmerinnen diskutiert und erweitert. Als Konsens konnte festgehalten werden, dass Beruf und Karriere für alle Anwesenden zu einem guten Leben dazugehören, wichtig dabei ist jedoch immer der Raum zur Selbstbestimmung und Reflexion.

 
Entspannte Atmosphäre unterstützt Denkprozesse
Der Blick auf den Wannsee in der Frühlingssonne unterstützte die Erweiterung des Horizonts im sogenannten Presencing, einer Meditation über die eigenen Ziele und Vorstellungen, die helfen soll, fernab von Erwartungen und äußeren Faktoren den individuellen Fokus auf seine eigenen Vorstellungen von einem guten Leben zu lenken. Beim traditionellen Kaminabend stellten Henning Schreiber und Dr. Verena Burk (beide mehrfach Mentor bzw. Mentorin des Tandem-Projekts) sowie die beiden ehemaligen Mentees Dorit Moysich und Christin Grale ihren Karrierebegriff zur Debatte und ließen die Anwesenden an ihrem Erfahrungsschatz mit Anekdoten über das Networking im internationalen Kontext oder in der Welt des Fußballs teilhaben.

Workshops zu zahlreichen Themen
Vor dem Hintergrund der Reflexionen des ersten Tages stand der Sonntag im Zeichen des "Open-Space". Mit dieser sogar für Großgruppen mit bis zu 2.000 Personen geeigneten Moderationstechnik können ungewöhnliche Ideen und Fragen abseits konventionellen Denkens erprobt und diskutiert werden. In einzelnen Workshops fand zu den von den Teilnehmerinnen selbst erarbeiteten Themen Unternehmenskultur, Anforderungen im modernen Leben und ihre Lösungsmöglichkeiten, Gelassenheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kommunikationsformen und Führungsmodelle ein reger Austausch statt. In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass insbesondere das Thema "Führung in Teilzeit" in zahlreichen Köpfen Denkprozesse initiiert hat und weiterverfolgt werden sollte.

Auch das 3. Netzwerketreffen mit 23 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Berufen, Lebenswelten, Altersgruppen und allen Teilen Deutschlands war für alle Beteiligten ein großer Gewinn mit Erkenntnissen und Anregungen, die sowohl beruflich als auch privat noch lange nachklingen werden.

Elisabeth Marx (Mitglied des "Tandem"-Projektteams 2005/06)