Faszination Olympia - Frauenpower im Sport

Beim 5. Olympischen Abend der Deutschen Olympischen Gesellschaft im Spiegelsaal im Paderborner Schloss Neuhaus standen die Frauen im Vordergrund.

Frauen-Power stand im Mittelpunkt des 5. Olympischen Abends. Foto: DOSB
Frauen-Power stand im Mittelpunkt des 5. Olympischen Abends. Foto: DOSB

Mehr als 170 Gäste aus Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Politik und Verwaltung waren der Einladung des Vorstandes um Margit Budde gefolgt, um sich mit „Faszination Olympia – Frauenpower im Sport“ zu beschäftigen.

Darüber hätte Claudia Bokel, Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, einiges erzählen können, doch sie musste absagen. So führte Margit Budde in das Thema ein. Von der ersten Beteiligung der Frauen 1900 an Olympischen Spielen bis zu den Olympischen Spielen in Peking und Vancouver – dort war die Frauenbeteiligung 40 Prozent – spannte sie den Bogen bis zu Mädchen und Frauen, die Power im Beruf, im Verein und Verband entwickeln.

Bei der Podiumsdiskussion waren Frauen eindeutig in der Überzahl. Erfolgreiche Frauen gibt es überall in Deutschland – im Beruf wie im Sport. Einzig: Die Wahrnehmung in der Gesellschaft könnte noch größer sein. In Führungspositionen haben Männer meist immer noch die Nase vorn. Warum? Diese Frage diskutierten fünf Frauen und zwei Männer. Eine Lanze für mehr Frauen im Sportbereich brach auch Christian Klaue, Pressesprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes: „Frauen müssen wegen ihres großen Potentials noch stärker einbezogen werden.“ So saßen auf dem Podium Irene Sebens, Geschäftsführerin der Deutschen Olympischen Gesellschaft auf Bundesebene, Ellen Wessinghage (Juristin und Olympiateilnehmerin), Heike Käferle (Unternehmerin und Pilotin), Anke Zillmann (als sogenannter Past President weiter im Vorstand der Wirtschaftsjunioren und Sportlerin aus Paderborn) und Margit Budde, Vizepräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes.

Ein Beispiel dafür, dass sportlicher Erfolg zugleich auch den beruflichen Weg beeinflusst, zeigt das Beispiel von Heike Käferle. Die erfolgreiche Unternehmerin und Vizepräsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen berichtete darüber, dass Fähigkeiten, die im Sport erworben worden sind auf jeden Fall wichtig für den beruflichen Aufstieg sind. Die diplomierte Mathematikerin ist Geschäftsführerin der Paderborner Softwareschmiede Team GmbH.

„Frauen sind stark und haben viele Fähigkeiten“, sagte Anke Zillmann. Dies müsse aber immer wieder nach außen getragen werden“, sagte die erfolgreiche Volleyballerin. Irene Sebens bemängelte die fehlende Präsenz von Frauen in den Medien. Frauen werden nicht so stark wahrgenommen wie Männer, die das Spiel mit der Macht besser beherrschen. Das rief ZDF-Sportreporter Wolf-Dieter Poschmann, der die Diskussion moderierte, auf den Plan. „Wen wir zeigen, hängt nicht vom Geschlecht, sondern von den Erfolgen ab“, stellte er klar.

Für Gastgeberin Margit Budde gibt es zu wenig Frauen als Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und in der Verbandsarbeit. So stehen in den 97 DOSB-Sportverbänden nur sechs Frauen an der Spitze. „Wir haben im Deutschen Fechter-Bund Mentoring-Programme installiert, sagte sie. „Es geht insgesamt alles sehr langsam voran. Früher war ich gegen eine Quote, heute bin ich dafür, damit hochqualifizierte Frauen schneller in Führungspositionen kommen“.


  • Frauen-Power stand im Mittelpunkt des 5. Olympischen Abends. Foto: DOSB
    Frauen-Power stand im Mittelpunkt des 5. Olympischen Abends. Foto: DOSB
  • Margit Budde ist Vizepräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes. Foto: privat
    Margit Budde ist Vizepräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes. Foto: privat