Eine lohnende Perspektive: Mentoring im Sport - voneinander lernen und gegenseitig beraten

v.l.Kirsten Witte-Abe,stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity im DOSB, Steffi Jones, Direktorin DFB, Sylvie Krüger, Welthandballerin und Kathrin Mahler Walter,EAF Berlin/Foto:dosb
v.l.Kirsten Witte-Abe,stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity im DOSB, Steffi Jones, Direktorin DFB, Sylvie Krüger, Welthandballerin und Kathrin Mahler Walter,EAF Berlin/Foto:dosb

Am 23. November 2013 fand in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband und den Landessportbünden Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit knapp 30 Teilnehmenden das DOSB Fachforum „Mentoring im Sport“ im Haus des Sports statt. Ziel der Veranstaltung war es, Erfolge und Varianten von Mentoring-Programmen aufzuzeigen, den Austausch und die Vernetzung der DOSB-Mitgliedsorganisationen rund um diese Strategie zu unterstützen und Impulse für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Mentoring-Programmen im organisierten Sport zu setzen. Die Veranstaltung richtete sich sowohl an Vertreterinnen und Vertreter des organisierten Sports, die eine solche gezielte Talentförderung planen, als auch an jene, die bereits Erfahrungen in der Umsetzung von Mentoring-Programmen haben.

Nach der Begrüßung durch Mona Küppers, Mitglied der Sprecherinnengruppe der Frauenvollversammlung im DOSB, referierte zunächst Dr. Britt Dahmen über Erfolgsfaktoren und verschiedene Varianten des Mentorings. Deutlich wurde dabei, dass es für eine gelingende Umsetzung eines Mentoringprogrammes entsprechende personelle und finanzielle Ressourcen braucht, soll die Qualität stimmen. Die im Laufe des Nachmittages noch mehrfach diskutierte Frage, inwieweit auch etwas weniger Aufwand denkbar ist, kann, so der Tenor, nur vor dem Hintergrund der jeweiligen Zielsetzung und Zielgruppe des Programms entschieden werden.

Dem Vortrag Dahmens folgte ein perspektivenreiches Interviewkarussell, moderiert von Kathrin Mahler Walter von der EAF Berlin und Kirsten Witte-Abe, stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity im DOSB, das die unterschiedlichen Blickrichtungen der Akteurinnen und Akteure beleuchtete. So kamen im Laufe dieses Programmpunktes Mentees, Mentoren bzw. Mentorinnen sowie Organisatorinnen zu Wort und berichteten über ihre Motive und Erfahrungen sowie ihren persönlichen Nutzen. Aber auch der verbandliche Benefit, der nicht nur in der eigenen  Nachwuchsförderung sondern auch in den vielfältigen  Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Organisationen liegt, wurde deutlich.

In zwei Workshops konnten sich die Teilnehmenden anschließend untereinander austauschen. So richtete sich einer der Workshops primär an Teilnehmende, die bislang wenig oder keine Erfahrungen mit Mentoringprogrammen gesammelt haben. Hier wurden die grundlegende Struktur und die notwendigen Arbeitsschritte in der Vor- bzw. Nachbereitung eines Projektdurchgangs besprochen. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde schnell klar, dass ein solches Grundgerüst zunächst nur ein erstes Veranstaltungsdesign darstellt, das aber den jeweiligen Anforderungen und Bedingungen angepasst werden muss, in dem das Mentoring-Programm durchgeführt wird.

Im zweiten Workshop trafen sich die „Mentoring-Erfahrenen“ und diskutierten u.a. die Frage, inwieweit Mentoring-Programme mit Blick auf Gleichstellung auch zu Veränderungen der Organisationskultur und -struktur beitragen können. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten von gemischtgeschlechtlichen Mentoring-Programmen sowie Erfahrungen und Ideen zur Ansprache potenzieller Mentees thematisiert.

Zum Abschluss des Fachforums zeigte Kathrin Mahler Walter in ihrem Vortrag auf, wie Unternehmen aus der Wirtschaft Mentoring-Programme einsetzen und gestalten. Interessant ist die Tendenz großer Wirtschaftsunternehmen, sogenannte Sponsoring-Programme anzulegen. Ziel dieser Sponsoring-Programme ist es, Frauen der mittleren Führungsebene gezielt auf das Topmanagement vorzubereiten und schlussendlich dort zu platzieren. In einer One-to-One Beziehung treten  dabei Führungskräfte der Vorstandsebene als Sponsoren und Führsprecher auf und platzieren ihre Protegé an strategisch wichtigen Stellen. Bei dieser Art der Personalförderung wird der Sponsor in eine wesentlich konkretere Verantwortung für die Karriere seiner Protegé genommen. Beim Mentoring steht hingegen das Beraten und Begleiten der Mentee an erster Stelle. Die Entscheidungen und letztendlich die Karriereschritte an sich kommen aber von der Mentee selbst.  

Am Ende gab Kirsten Witte-Abe den Ausblick, dass dies nicht das letzte Fachforum Mentoring im Sport gewesen sein soll und fand damit breite Zustimmung unter den sehr interessierten Teilnehmenden.

Weitere Informationen unter: www.dosb.de/mentoring


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    v.l.Kirsten Witte-Abe,stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity im DOSB, Steffi Jones, Direktorin DFB, Sylvie Krüger, Welthandballerin und Kathrin Mahler Walter,EAF Berlin/Foto:dosb