DJK Frauenseminar vom 14. - 16. Sept. 2012 in Münster

DOSB-Vize Ridder-Melchers stellt DOSB Kampagne „Gewalt gegen Frauen - nicht mit uns!“ vor

 

Foto: DJK
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„Bis hierher und nicht weiter – keine Gewalt gegen Frauen“ - so lautete das diesjährige Frauenseminar des DJK-Sportverbandes vom 14. - 16. Sept. 2012 im DJK-Zentrum in Münster. Die 16 Teilnehmerinnen aus den Diözesan- und Landesverbänden des katholischen Sportverbandes hatten sich damit auf kein leichtes Thema eingelassen. Der Bogen spannte sich von Zwangsprostitution über sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Sport, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung bis zur juristischen Hilfestellung.

Der Vortrag einer Mitarbeiterin der Organisation SOLWODI (Solidarity with women in distress) hat die Seminarteilnehmerinnen sehr betroffen gemacht. Die Organisation ist eine Anlaufstelle für ausländische Frauen und Mädchen, die in Deutschland in Not geraten sind. Es handelt sich dabei vor allem um Frauen aus osteuropäischen Ländern, die illegal durch Menschenhandel zur Prostitution gezwungen werden. Die Betroffenheit der Frauen gipfelte in der dringenden Bitte an den DOSB, beim Deutschen Frauenrat einen Antrag einzubringen, der darauf hin zielt, das Prostitutionsgesetz von 2002 zu ändern, bzw. zu modifizieren.

Da auch die Vizepräsidentin des DOSB, Ilse Ridder-Melchers dem Seminar einen Besuch abstattete, um das DOSB-Projekt „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!“ vorzustellen, konnten die DJK-Frauen ihre Forderung gleich bei der richtigen Adresse vorbringen und Ilse Ridder-Melchers versprach, dass sie das Anliegen mit der Sprecherinnen-Gruppe beraten und nach Prüfung in den Vorstand des Deutschen Frauenrates einbringen werde.

Bei einem Praxisvormittag in der Sporthalle vermittelte Sandra Saturno vom Dt. Ju-Jutsu-Verband den Frauen eine Menge Tricks, Kniffe und Verhaltensweisen, wie man sich unerwünschten Angriffen erfolgreich erwehren kann. Lisa Monnerjahn stellt das Konzept „Schweigen ist feige“ der DJK-Sportjugend vor und Andrea Koschny vom DV Berlin berichtete über das Kursprojekt „Nimimi - nicht mit mir“ für Grundschulkinder bei der DJK Berlin-Wilmersdorf. Nachdem die Frauen den Film „Der Täter war der Trainer“ gesehen und darüber mit Dipl. Psychologin Margret Steinborn-Heinrich vom DV Trier und Doris Liebl vom DV Augsburg diskutiert hatten, waren sich alle einig, dass dieser Film in allen Verbänden und Vereinen gezeigt werden muss, um alle Verantwortlichen mit dem Thema „sexuelle Gewalt“ zu konfrontieren und gleichzeitig zu sensibilisieren.

Das i-Tüpfelchen zum Abschluss des Seminars setzte die RA Stefani Groß, die die ganze Problematik aus dem juristischen Blickwinkel betrachtete und klar und deutlich alle rechtlichen Möglichkeiten aufzeigte, wenn Frauen Gewalt ausgesetzt sind. Das Wochenende wurde durch eine Stadtführung durch Münster und den Besuch des Vorabendgottesdienstes in der Lambertikirche abgerundet.

Elsbeth Beha, beha-mannheim(at)arcor.de

 


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