Ausgezeichnet: Gleichstellung trifft Integration

Für ihr über 30jähriges ehrenamtliches Engagement wurde Ingelore Rosenkötter mit dem Gleichstellungspreis des DOSB ausgezeichnet. Die Bremerin ist bis dato eine von drei Frauen, die es als Präsidentin an die Spitze eines Landessportbundes geschafft hat. Auf Bundesebene war sie in den 80ern am Frauenförderplan beteiligt und engagierte sich im Deutschen Sportbund in verschiedenen Ämtern. In Bremen initiierte sie ein Bewegungsangebot für Frauen in der Krebsnachsorge und ist heute Vorsitzende der Special Olympics Bremen.

Mut macht die Preisträgerin des Gleichstellungspreises in der Kategorie „Nachwuchs“. Die 26jährige Lisa Monnerjahn engagiert sich seit ihrem 14. Lebensjahr für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – im „DJK Rheinwacht 1924 Oberwesel“, einem Verein, der mit dem Programm IdS zusammenarbeitet. Monnerjahn ist Übungsleiterin für Leichtathletik und Turnen, Mitglied im Jugendausschuss und Delegierte. Darüber hinaus organisiert sie Familienfestivals, Kletteraktionen und betreut jährlich Jugendliche bei den FICEP-Camps. Mit ihrem vorbildhaften Einsatz motiviert sie junge Mädchen und Frauen, sich ebenfalls für die Gremienarbeit zu engagieren.

Bis 2009 spielte beim ESV Lokomotive 1927 Erfurt e.V. kein einziges Mädchen Fußball – heute kicken 48 Mädchen im Vereinstrikot. Anfangs spielten die Nachwuchs-Fußballerinnen noch gegen Jungen-Mannschaften, wurden unterschätzt und belächelt. Dank Teamgeist und zunehmender Erfolge haben sie sich mittlerweile den Respekt auf dem Rasen erkämpft. So errungen sie den Landesmeistertitel der E-Juniorinnen in Thüringen und belegten im Bundesfinale der Fair-Play-Soccer-Tour 2012 den dritten Platz. Für den unermüdlichen Kampf gegen Ungleichheiten erhielten die kleinen Kickerinnen den Gleichstellungspreis in der Kategorie „Sportverein“.

Auch der ESV Lokomotive Erfurt und sein Mädchenfußballprojekt sind Teil des DOSB-Programms „Integration durch Sport“. Als sogenannter Stützpunktverein engagiert er sich gezielt für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Alter und Geschlecht spielen dabei eine nicht unwichtige Rolle: Gerade Mädchen und Frauen sowie allgemein Ältere mit Migrationsgeschichte sind in Sportvereinen immer noch unterrepräsentiert.

(Quelle: DOSB / Text: Michaela Rose)