Abschlusskonferenz des GAMES Projekts

Erfolge und Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung im Sport.

Teilnehmer*innen der Abschlusskonferenz des GAMES Projekts
Teilnehmer*innen der Abschlusskonferenz des GAMES Projekts. Copyright: EOC EU Office, GAMES project

Am 7. und 8. März fand in Brüssel die Abschlusskonferenz des Projekts Guidance to Achieve More Equal leadership in Sport, kurz GAMES, statt. Das durch das Erasmus+-Programm geförderte Projekt wurde unter der Leitung des EOC EU-Büros gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und sieben weiteren Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) als Projektpartner von April 2022 bis März 2024 durchgeführt. 

Das Ziel von GAMES war es, den Anteil von Frauen in zentralen Führungs- und Entscheidungspositionen im Sport zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurden in den NOKs konkrete Maßnahmen in drei Säulen entwickelt: 

  1. Strukturelle Maßnahmen: wie Quoten, Amtszeitbegrenzungen und professionelle sowie vorurteilsfreie Rekrutierungsprozesse

  2. Entwicklungspfade für Frauen: unter anderem Entwicklungs- und Mentoringprogramme sowie Zielvorgaben bzw. Incentives für Mitgliedsorganisationen 

  3. Kultur: Dazu gehören eine stereotypenfreie und gendersensible Kommunikation, der Abbau bestehender Hürden sowie die Entwicklung einer inklusiven Kultur und die finanzielle Förderung von Frauen und Mädchen. 

Der komplette Pool of Actions ist auf der Website des Projekts einsehbar: games-project.com 

Neben dem Thema Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen wurden auch die Themen Schutz vor (sexualisierter) Gewalt (Safeguarding) und die Gesundheit weiblicher Athletinnen (Female Athletes Health) diskutiert. Eine Keynote von Emma Ross und Baz Moffat, den Autorinnen des Buches 'The Female Body Bible: Make Your Body Work For You', verdeutlichte die große Wissens- und Forschungslücke im Bereich Frauen im Sport unter anderem anhand folgender Fakten: 

  • 87% aller Sportlerinnen haben nie etwas über den Zusammenhang zwischen Menstruationszyklus und Leistung bzw. Training gehört. 

  • 80% der Athletinnen tragen die falsche Größe und 50% die falsche Form von Sport-BHs. 

  • 40% der Sportlerinnen berichten von Inkontinenz während des Trainings oder Wettkampfs, wobei 75% von ihnen nicht aktiv dagegen vorgehen. 

Vieles, was über Training, Ausrüstung und Ernährung bekannt ist, basiert auf Erfahrungen und Forschungen über den männlichen Körper. Entsprechend erfreulich ist es, dass dem Gender Data Gap sowie dem Thema Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen zunehmend die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Jedoch zeigen auch die positiven und angeregten Diskussionen auf der Abschlusskonferenz zu den Themen Genderforschung und -wissen im Sport, dass noch viel Arbeit bevorsteht, sowohl bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen als auch bei der Erforschung und Bereitstellung adäquater Unterstützung für weibliche Athletinnen. 

Es ist an der Zeit, Frauen* und Mädchen* im partizipativen und organisierten Sport zu unterstützen, unabhängig von Alter, Nationalität und Herkunft, Behinderungen, geschlechtlicher und sexueller Identität, Religion und Weltanschauung sowie sozialer Herkunft! 


  • Teilnehmer*innen der Abschlusskonferenz des GAMES Projekts
    Teilnehmer*innen der Abschlusskonferenz des GAMES Projekts. Copyright: EOC EU Office, GAMES project