100 Jahre Frauensport: 2000 bis heute

Einen Rückblick auf 100 Jahre Frauensport gibt unsere 10-teilige Serie. Im zehnten und letzten Teil werden die Jahre 2000 bis heute zusammengefasst: Alles außer Abseits - Frauensport im Fokus.

2007 wurde die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft zum zweiten Mal Weltmeister. In diesem Jahr will das deutsche Team im eigenen Land den Titel holen. Foto: picture-alliance
2007 wurde die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft zum zweiten Mal Weltmeister. In diesem Jahr will das deutsche Team im eigenen Land den Titel holen. Foto: picture-alliance

Frauen gewinnen: DOSB macht Frauenfrage zur Chef-Sache

(Fast) eine Zäsur: 2009 stand beim DOSB alles unter einem weiblichen Motto - dem "Jahr der Frauen im Sport". Damit rückte der Verband die Förderung von Mädchen und Frauen auf seiner Prioritätenliste ganz nach oben. Die Maßnahmen im Einzelnen: Die DOSBMitgliederversammlung forderte selbstkritisch "Frauen an die Spitze", es gab Führungstalente-Camps sowie Finanzspritzen für Mentoring- und Coaching-Programme.

Bundesweit lockten die FrauenSportWochen, die bereits seit 2007 Sommer für Sommer in ganz Deutschland laufen, mit kostenfreien Schnupperangeboten für Sport-Anfängerinnen oder Wiedereinsteigerinnen jeden Alters und jeder Couleur. Zudem stärkte der DOSB mit der Aktion "Gewalt gegen Frauen - nicht bei uns" Mädchen und Frauen mit Selbstverteidigungs-Kursen den Rücken. Das Resümee nach dem Jahr des Frauenengagements zogen Thomas Bach, Präsident des DOSB, und Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung im DOSB, unisono: "Frauen und Sport - eine Erfolgsstory, die gemeinsam weiter voran getrieben werden muss. Alle sind dabei gefragt."

Frau an der Pfeife: erste Schiedsrichterin in der (Männer-) Bundesliga

Das war dem DFB immerhin eine Pressekonferenz wert: Seit 2007 pfeift mit Bibiana Steinhaus erstmals eine Schiedsrichterin in der Zweiten Bundesliga der Männer. Damit ist sie im gesamten deutschen Fußball-Kosmos eine von 2.186 Schiedsrichterinnen in Deutschland - gegenüber 78.617 Schiedsrichtern. Die Medien machten Schlagzeilen draus, der Stern titelte "Blondes Gift mit Pfiff".

Aufbruch in neue Dimensionen: Fußballerinnen rollen das Feld auf

Wir sind Fußball-Weltmeister! Eine Welle der Euphorie schwappte 2003 durchs Land. Nicht etwa weil die männliche National-Elf den Titel geholt hätte. Nein, Deutschland zelebrierte den ersten Titel-Gewinn der Frauenfußballerinnen. Endlich kannten nicht nur Insider Birgit Prinz, Maren Meinert & Co.. Auch mit dabei: Steffi Jones - heutige Präsidentin des Organisationskomitees für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011. Zum Medienstar avancierte Nia Künzer dank ihres Golden Goals im Finale gegen Schweden. In der ARD wurde der Treffer zum "Tor des Jahres" gekürt - Nia Künzer ist die erste und bis dato einzige Frau, die diese Auszeichnung einheimsen konnte. Vom DFB-Präsident über den Bundespräsident bis hin zum Bundeskanzler freuten sich alle mit. Joseph Blatter schwärmte von "einer Spielkultur auf höchstem internationalen Niveau" und bescheinigte dem Frauenfußball eine "neue Dimension". Und 2007? Holte die Damen-Elf den Titel noch einmal!

Inzwischen setzt der DFB auch auf den Nachwuchs - mit zahlreichen Projekten unter dem Motto "Fußball ohne Abseits" fördert er die soziale Integration von Mädchen durch Fußball. Zudem fand 2010 ein Frauen- und Mädchenfußball-Kongress mit dem Slogan "Alles, außer Abseits" statt.


  • 2007 wurde die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft zum zweiten Mal Weltmeister. In diesem Jahr will das deutsche Team im eigenen Land den Titel holen. Foto: picture-alliance
    2007 wurde die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft zum zweiten Mal Weltmeister. In diesem Jahr will das deutsche Team im eigenen Land den Titel holen. Foto: picture-alliance