1. Regionalforum „Frauen an die Spitze“: Talentsuche auch im Ehrenamt

Am 29. Mai 2010 hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das erste von insgesamt vier Regionalforen durchgeführt.

"Frauen an die Spitze" fördert das 1. Regionalforum. Copyright: picture-alliance
"Frauen an die Spitze" fördert das 1. Regionalforum. Copyright: picture-alliance

Sie sind Teil des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Modellprojektes zur Umsetzung des Strukturierten Dialoges unter dem Motto ‚Frauen an die Spitze’.

Der Auftakt fand im Rahmen des XVIII. Aktionstages für Mädchen und Frauen im Sport des LSB Brandenburg statt und beschäftigte sich mit strukturellen Frauenfördermaßnahmen im Sport. Überaus motivierte Teilnehmerinnen aus Spitzenverbänden und Landessportbünden tauschten Erfahrungen und Ideen aus und entwickelten Strategien, wie der Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich zu erhöhen ist. Talentsichtung und Talentförderung über Coaching- und Mentoringmaßnahmen sowie über eine gezielte Ansprache, Einbeziehung und Vernetzung von und mit Frauen auch außerhalb des Sports wie beispielsweise kommunale Gleichstellungsbeauftragte, waren nur einige Ideen, die diskutiert wurden.

Bereits in der von Gitta Axmann, Fachberaterin für Genderpolitik und Integration im Sport, moderierten kurzen Vorstellungsrunde zeigte sich die Heterogenität der Gruppe. Einige Teilnehmerinnen haben in ihren Verbänden bereits langjährige Erfahrungen im Themenfeld ‚Förderung von Frauen in Führungspositionen des Sports‘, während andere dort erst seit kürzerer Zeit aktiv sind.

Darüber hinaus spielte die Größe der Mitgliedsorganisationen eine entscheidende Rolle. So sind insbesondere die Rahmenbedingungen, die die Arbeit der Verbandsvertreterinnen prägen und beeinflussen, überaus verschieden. Einzelne Vertreterinnen können aufgrund der umfangreichen Organisationsstruktur ihres Verbandes in vollem Umfang auf hauptamtliches Personal zurückgreifen. Andere hingegen machten deutlich, dass in ihrem Verband gar kein oder nur stundenweise hauptamtliches Personal zur Verfügung steht. Des Weiteren wurde wiederholt aufgezeigt, dass es nach wie vor in einigen Verbänden an grundsätzlichen Voraussetzungen fehlt: der satzungsgemäßen Verankerung von Frauenförderung und Gender Mainstreaming.

„Wir verpassen Anschluss an gesellschaftliche Entwicklung“

Am Ende des Tages stand für alle fest: Die permanente Unterrepräsentanz von Frauen in den Präsidien und Vorständen des Sports ist nicht länger hinnehmbar. „Wir verpassen sonst den Anschluss an die gesellschaftliche Entwicklung. Hier sind alle Verbände gefordert. Und wir Frauen müssen mehr Druck machen. Wenn die sanfte Regelung in der DOSB-Satzung, dass die Mitgliedsverbände ‚in angemessenem Umfang weibliche Delegierte‛ entsenden sollen, nur 17 bis 18 Prozent weibliche Delegierte bringt, müssen wir eine verbindlichere Regelung einfordern“, sagte Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin des DOSB, die ebenfalls am 1. Regional-forum teilnahm und die Rahmenbedingungen und Initiativen für Frauen im Sport aus Sicht des DOSB vorstellte.

Für sie war es wichtig, von den Verbandsvertreterinnen und -vertreter zu erfahren, wo Unterstützung notwendig ist und welche strukturellen Veränderungen aus ihrer Sicht vom DOSB eingefordert werden.

Am Ende wurde noch einmal betont, dass das Veranstaltungskonzept des Forums sehr geeignet ist, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen und gemeinsam erfolgreiche Strategien zu entwickelten.

Die Termine der weiteren Regionalforen:

  • 26. Juni 2010, 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Frankfurt, Thema: Strukturelle Frauenfördermaßnahmen
  • 21. Juli 2010, 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr, Leipzig, Thema: Qualifizierungsmaßnahmen
  • 11. September 2010, 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Ingolstadt, Thema: Qualifizierungsmaßnahmen

Anmeldungen sind für diese drei Regionalforen noch möglich unter Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailwitte(at)dosb.de. Die Reisekosten werden übernommen.


  • "Frauen an die Spitze" fördert das 1. Regionalforum. Copyright: picture-alliance
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