Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte

Rund um den 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, kommt „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, heißt es in 158 Hamburger Bäckerfilialen und auf 160.000 Brötchentüten.

Eine Frau zeigt gegenüber einer Bäckerei vor interessierten Zuschauern, wie sie sich gegen den Angriff eines Mannes zur Wehr setzen kann. Foto: Deutscher Ju-Jutsu Verband
Eine Frau zeigt gegenüber einer Bäckerei vor interessierten Zuschauern, wie sie sich gegen den Angriff eines Mannes zur Wehr setzen kann. Foto: Deutscher Ju-Jutsu Verband

Die Tüten sind bedruckt mit einer Notrufnummer, die rund um die Uhr für betroffene Frauen und Mädchen in Hamburg erreichbar ist, und mit 19 Telefonnummern von Hamburger Beratungsstellen, die in Fällen von sexualisierter und häuslicher Gewalt unterstützen, beraten und begleiten. Die Schirmherrschaft für die Kampagne trägt Maria Jepsen, Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck. Die Aktion im Zeitraum zwischen dem 20. und 25. November 2008 wird gemeinsam getragen von der Bäcker-Innung Hamburg, dem Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Hamburg, anderen Beratungsstellen und der Hamburger Polizei.

„Das Thema ‚Gewalt gegen Mädchen und Frauen!`ist angst- und schambesetzt. Trotz Aufklärungsarbeit der Frauen- und Opferschutzberatungsstellen sowie der Polizei wird Gewalt aus der öffentlichen Diskussion verdrängt und verharmlost“, erklärt Irmgard Nauck von Patchwork, einer der beteiligten Beratungsstellen, für den Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen und Mädchen. „Um so erfreulicher ist es, mit der Bäcker-Innung Hamburg einen starken Partner gewonnen zu haben, der sich in dieser ungewöhnlichen Aktion mit den Opfern solidarisch erklärt und damit die Tabuisierung des Themas bricht.“

Begleitet wird die Aktion von:

  • Filmtagen zum Thema „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ im Kino 3001  siehe unter www.3001-kino.de)
  • Zahlreichen Berufsschulbesuchen durch Fachkräfte der Beratungsstellen, die Schülerinnen und Schüler über das Thema informieren
  • Kampagnentagen: In ausgewählten Bäckerei-Filialen stehen während der Kampagne  Expertinnen der 19 beteiligten Beratungsstellen und PolizeibeamtInnen Rede und Antwort, verteilen Infomaterial und zeigen ihren Einsatz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Hamburg.

Am Dienstag, 25. November endet die Kampagne mit einer Abschlussveranstaltung im EKZ Mercado Altona-Ottensen und einem Gottesdienst in St. Georg: Um 17.30 Uhr beginnt die von Uta König (NDR) moderierte Abschlussveranstaltung im EKZ Mercado/Ottensen. Autorin Petra Oelker liest Texte betroffener Frauen, die „Sängerschaft der Bäcker und Konditoren“ singt, und der Ju-Jutsu-Verband gibt eine Kostprobe seines Programms „Frauenselbstsicherheit“.


  • Eine Frau zeigt gegenüber einer Bäckerei vor interessierten Zuschauern, wie sie sich gegen den Angriff eines Mannes zur Wehr setzen kann. Foto: Deutscher Ju-Jutsu Verband
    Eine Frau zeigt gegenüber einer Bäckerei vor interessierten Zuschauern, wie sie sich gegen den Angriff eines Mannes zur Wehr setzen kann. Foto: Deutscher Ju-Jutsu Verband