Engagementpreis: Sportprojekte mit guten Platzierungen

Vier Projekte aus dem Sport, die für den Deutschen Engagementpreis 2018 nominiert waren, erreichten unter mehr als 500 Bewerbungen gute Platzierungen.

Immer vor neuen Herausforderungen: Die „ GäMSen“ sind eine Handikap-Klettergruppe für Multiple-Sklerose–Patienten (MS). Foto: Die GäMSen
Immer vor neuen Herausforderungen: Die „ GäMSen“ sind eine Handikap-Klettergruppe für Multiple-Sklerose–Patienten (MS). Foto: Die GäMSen

Am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, würdigte das Bündnis für Gemeinnützigkeit zum zehnten Mal Freiwillige für ihr vielfältiges und vorbildliches Engagement. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Tipi am Kanzleramt erhielten sechs Preisträgerinnen und Preisträger den Deutschen Engagementpreis 2018 in Anwesenheit von Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Rund 700 Preise für bürgerschaftliches Engagement waren in diesem Jahr dazu aufgerufen, ihre Preisträgerinnen und Preisträger ins Rennen um den Deutschen Engagementpreis zu schicken. Mehr als 500 haben Bewerbungen eingereicht. Darunter waren eine große Anzahl an Preisen aus den Sportverbänden bzw. mit sportlichem Hintergrund.

Im Publikums-Voting ganz weit vorne platzierte sich Sabrina Steffens vom Deutschen Schützenbund, die vom DOSB als Gleichstellungspreisträgerin 2017 nominiert wurde. Außerdem schafften es „Die GäMSen“ , Bundessieger im DOSB-Wettbewerb "Sterne des Sports" in Gold 2017, ins Vorderfeld der Ausgezeichneten. Erwähnenswert aus der Sicht des Sports sind außerdem zwei Initiativen aus Rheda-Wiedenbrück in Westfalen und Mettingen in Niedersachsen, die dem Bädersterben etwas entgegensetzen wollen und mit systematischer Förderung und kreativen Ideen die Freibäder in ihren Orten in Betrieb halten.

Steffens setzt sich für Gleichbehandlung von Kampfrichterinnen im Bogensport ein

Sabrina Steffens möchte den Bogensport und das Kampfrichterwesen in Deutschland und international fördern. Sie setzt sich dafür ein, dass auch und insbesondere jüngere Kampfrichterinnen und Kampfrichter ausgebildet und gefördert werden, um das positive Image des Bogensports zu stärken und modern und zeitgemäß zu halten. Sie möchte, dass Frauen als Kampfrichterinnen gleichwertig anerkannt und behandelt werden wie Männer. Aus diesen Gründen ist sie im Deutschen Schützenbund unter anderem für das Kampfrichterwesen Bogen verantwortlich und ist eine der jüngsten Kampfrichterinnen und die erste deutsche weibliche internationale Kampfrichterin, die an den Olympischen Spielen teilgenommen hat. Sie ist als erste Frau Mitglied des Kampfrichter-Komitees im Bogensport-Weltverband, der World Archery Federation.

„Die GäMSen“: Vom Rollstuhl an die Kletterwand

Um Isolation und Vereinsamung entgegenzuwirken, gründeten sich 2013 „Die GäMSen“, eine integrative Handicap-Klettergruppe unter dem Dach des Deutschen Alpenvereins. Seitdem klettern ca. 50 Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zusammen mit ihren Partnern in einer Kletterhalle. Die Mitglieder sind Erwachsene im Alter von 23 - 64 Jahren. Begonnen haben sie als eine Gruppe, die sich an Menschen richtet, die an Multipler Sklerose erkrankt sind. Im Laufe der Zeit sind einige andere Krankheitsbilder bzw. Symptomatiken hinzugekommen, so dass mittlerweile Menschen mit minimaler zerebraler Dysfunktion, Infantiler Zerebralparese, Amputationen, Hörschäden und Epilepsie zu den Mitgliedern zählen.

Förderverein Freibad Wiedenbrück e. V.

Der 600 Mitglieder starke Förderverein Freibad Wiedenbrück setzt sich ehrenamtlich für den Erhalt des städtischen Freibades ein. Er konnte durch intensives Engagement im Jahr 1998 eine drohende Schließung des Bades verhindern. Gemeinsam mit der Stadt wurde ein Konzept, das auch alternative Energieversorgung enthielt, erarbeitet und 2004 umgesetzt. Es gelang, das Bad in seiner ursprünglichen Funktion mit 8 x 50 Meterbahnen als Sport- und Spielstätte zu erhalten. Der Förderverein machte es möglich, dass das Bad mit einer großen Rutsche, einem großen Kleinkinderbecken, Matschbecken, Massagedüsen, Wasserspielgeräten, Unterwasserscheinwerfern, Sonnensegeln, Sonnenschirmen und Sonnenliegen ausgestattet wurde. Er bietet kostenlose Aqua-Fitness und günstige Kraulkurse an. Jüngstes Bauprojekt im Jahr 2017 ist der Bau einer Cafeteria. Der Verein hat einen Ort geschaffen, an dem sich Jung und Alt aller sozialer Schichten wohl fühlen, etwas für ihre Gesundheit tun und als Treffpunkt nutzen.

Förderverein Freibad Mettingen e.V.

Der Förderverein setzt sich für die Attraktivitätssteigerung des Freibades in Mettingen ein. Gemeinsam mit den Schwimmmeistern und dem Ortsverein Mettingen der DLRG wird besonders das Schwimmen Lernen von Kindern und Jugendlichen hervorgehoben. Aber auch die Verstetigung der sportlichen Betätigung aller Altersgruppen steht im Vordergrund. Dabei sollen Spaß und Spiel nicht zu kurz kommen. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, egal welchen Alters, welcher Konfession oder ethnischer Herkunft. Ein gemeinsames Miteinander ist Ziel des Vereins. Um diese Ziele zu erreichen wird das Freibad durch angeschaffte Schwimmhilfen, sportliche und gesellige Veranstaltungen, Spielgeräte, Wassersportevents und die Öffentlichkeitsarbeit attraktiv und liebenswert gestaltet. Für eine längere Badesaison wurde eine energiefreundliche Absorberanlage zur Beckenerwärmung installiert. Um Regen- und Gewitterpausen zu überbrücken und für den Schulsport wurde ein Unterstand gebaut und neue Umkleiden errichtet.

Wettbewerb 2018

Für den Dachpreis Deutscher Engagementpreis konnten ausschließlich die Preisträgerinnen und Preisträger anderer Preise, die freiwilliges Engagement in Deutschland auszeichnen, nominiert werden. In diesem Jahr wurden die bundesweit 554 Nominierten von 223 Ausrichtern von Preisen für bürgerschaftliches Engagement vorgeschlagen. Neben dem Votum der Bürgerinnen und Bürger über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis hat eine hochkarätige Fachjury über die Preisträgerinnen und Preisträger in den mit 5.000 Euro dotierten fünf Kategorien „Chancen schaffen“, „Leben bewahren“, „Generationen verbinden“, „Grenzen überwinden“ und „Demokratie stärken“ entschieden.

Über den Deutschen Engagementpreis

Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Er würdigt das freiwillige Engagement der Menschen in unserem Land und all jene, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen unterstützen. Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern. Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss der großen Dachorganisationen der Zivilgesellschaft in Deutschland, zu denen auch der DOSB gehört. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

(Quelle: DOSB / Deutscher Engagementpreis)


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