Frauenpower – der Boden bebte

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fanden sich in Hamburg Lokstedt rund 100 Frauen zusammen, um gemeinsam FrauenselbstSicherheit zu gewinnen.

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Organisiert hatte dieses Event Fatma Keckstein. NTSV-Ju-Jutsu Trainerin, Frauenreferentin im Hamburgischen Ju-Jutsu Verband e.V. und Direktorin Zielgruppen im Deutschen Ju-Jutsu Verband e.V.

Unterstützung erhielt sie von Dörte Kuhn, erste Vorsitzende des VTF (Verband für Turnen und Freizeit) und Vizepräsidentin im Hamburger Sportbund.

Rund 100 Frauen folgten der über die Presse und Facebook veröffentlichten Aufforderung „Lerne, wie du dich schützen kannst!“ und fanden sich am 25.11. in der großen Turnhalle Corveystraße 6 in Hamburg Lokstedt ein.

Die ersten SV-Einstiegstechniken von Frauen-SV-Ausbilderin Fatma, gespickt mit einer ordentlichen Prise Humor, brachte die Frauen in Bewegung, zwischendurch gab es immer wieder kleine entspannende Yoga-Einheiten von Daniela Brandt (DTB), die LKA-Beamtinnen Martina Baumgart und Christine Dittmer referierten über Selbst- und Opferschutz (siehe Kästchen).

Medienvertreter von TV, Presse und Radio waren ebenfalls vertreten. Viel Publicity brachte auch Gastdozentin Lina Khalifeh ein, die in Jordanien u. a. mit Unterstützung der UNO das Projekt „SheFighter“ ins Leben gerufen hat, das Frauen helfen soll, sich selbst zu verteidigen.

Linas Selbstverteidigungsprogramm liegen nach eigener Aussage die Techniken aus Taekwondo, Boxen und Aikido zugrunde. Gemeinsam mit zwei Helferinnen, die das SheFighter-Programm in Hamburg und Weimar ausbauen wollen, demonstrierte die Fighterin bekannte Techniken, die allerdings zum Teil technisch unsauber und als Selbstverteidigung ungeeignet waren.

„Ich bin überrascht“, entschuldigte sich dann auch Fatma, „grundsätzlich ist alles, was Frauen hilft, sich vor Gewalt zu schützen, richtig und gut und förderungswürdig. Doch ist es dabei noch wichtiger, die Frauen da abzuholen, wo sie sind, mental und körperlich.“

Nichts desto trotz war die Veranstaltung ein Riesenerfolg. Frauen im Alter von 18-75 jeder Couleur und verschiedener Nationalitäten und Kulturen fanden zusammen und übten miteinander.

Hamburgerinnen, Nicht-Hamburgerinnen, Migrantinnen mit muslimischen und nicht-muslimischen Hintergrund, sogar einige Muslima der Vereinigung Sisters United e.V. lernten voller Engagement mit. Gesprochen und erklärt wurde auf Englisch, Deutsch und Arabisch, viele Demonstrationen benötigten allerdings keine Erklärung.

„Der Gedanke des Kennenlernens auch über Kulturen hinweg, indem wir uns austauschen und alle miteinander üben, das war mir so wichtig an dieser Veranstaltung“, erklärt Fatma Keckstein.

Auch Ju-Jutsuka und Kursleiterinnen aus verschiedenen Bundesländern und aus Österreich nahmen teil und unterstützten, wo Frauen Hilfe benötigten.

Das in diesem Jahr anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen aufgestellte und aus der Taufe gehobene Programm soll sich verstetigen, das planen Fatma Keckstein und Dörte Kuhn - dann aber ausschließlich unter der Fahne des DJJV, denn eines ist klar:

Das FrauenselbstSicherheit-Programm des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes DJJV mit fundierten Informationen zu Prävention und Selbstbehauptung sowie einfachen und effektiven Techniken kann sich nicht nur sehen lassen, es sollte international rezeptpflichtig werden. Dies ließ sich anhand des „SheFighter“ Vergleichs-Konzepts eindeutig erkennen.


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