Unterstützung für den Prozess der Neuordnung im deutschen Sport

Die Landessportbünde unterstützen den Deutschen Sportbund (DSB) bei seinen Bemühungen, für die deutsche Sportorganisation eine neue Struktur zu finden. Dabei soll die Einheit des Sports jederzeit gewahrt bleiben, vor allem im Auftreten nach Außen, in der Organisation, Finanzpolitik, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit. Darauf verständigte sich die Ständige Konferenz der Landessportbünde unter der Vorsitzenden und Präsidentin des LSB Bremen, Ingelore Rosenkötter, anlässlich ihrer Tagung beim Gastgeber LSB Niedersachsen in Hannover.

 

Ständige Konferenz der Landessportbünde will Einheit gewahrt wissen  

In dem Grundsatzpapier zur „Diskussion der Verschmelzung von DSB und NOK und zur Neuordnung der Spitzensportsteuerung“ heißt es u.a.: „Es ist zu überprüfen, ob die im deutschen Sport traditionelle Aufgabenteilung zwischen DSB und NOK noch einer modernen und international wettbewerbsfähigen Führungsstruktur im organisierten Sport gerecht wird. Die Gesamtverantwortung für die Förderung, Entwicklung, Steuerung und schließlich für die Ergebnisse im internationalen Wettkampfvergleich sollte in einer einzigen Organisation zusammenlaufen. Aus der Mitgliederperspektive der Landessportbünde kann dies nur eine Organisation sein, in der die Landessportbünde Mitglieder sind.“

 

Das Gremium begrüßt, dass die Vorsitzende der Ständigen Konferenz, Ingelore Rosenkötter, in der Strukturkommission von DSB und NOK mitarbeiten wird. DSB-Präsident Manfred von Richthofen hatte nachdrücklich für eine neue, einheitliche nationale Struktur für den Sport geworben. „Unser Ziel ist eine Fusion bzw. Verschmelzung von DSB und NOK“, betonte von Richthofen. Zwar sei der DSB die unverzichtbare Dachorganisation des Sports, doch müsse die neue Organisation nicht mehr mit diesem Begriff bezeichnet werden. Von Richthofen weiter: „Wenn die neue Struktur steht, werden wir mit der Satzungsdebatte beginnen. Denkbar ist ein Zeitraum von ein- bis eineinhalb Jahren bis zur Verabschiedung.“

 

Die Ständige Konferenz der Landessportbünde, ein Beschlussgremium des Deutschen Sportbundes, stellte zudem fest, dass die bestehenden verbindlichen Vereinbarungen und Absprachen zwischen den Landessportbünden und Spitzenverbänden (Modell zur Spitzensportsteuerung im deutschen Sport) nicht ausreichend umgesetzt worden sind. Bei der Umsetzung dieses Modells ist die Federführung des DSB notwendige Voraussetzung.

 

Weitere Beschlüsse der Ständigen Konferenz:

 Hartz IV:  Der Sport wird seine gesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen und im Rahmen seiner Möglichkeit Ein- oder Zwei-Euro-Jobs anbieten. „Wenn solche zusätzlichen Arbeitsmöglichkeiten im Übungsbetrieb geschaffen werden, darf es aber keine Verschränkung mit den Zuschüssen für Übungsleiter geben“, betonte Ingelore Rosenkötter.  

Strukturfragen des deutschen Sports/Finanzierung des Sports:

 

Die DSB-Arbeitsgruppe, die erste Überlegungen für die künftige Finanzierung des Sports erarbeitet hat, soll fortgesetzt werden und eine Aufgabenkritik für den DSB durchführen. Über die Finanzierung des Sports lasse sich erst diskutieren, wenn die Inhalte und Aufgabenstruktur von DSB, den Landessportbünden und Verbänden zukunftsorientiert geklärt sei. „Wir können die Aufgaben in bisherigem Umfang nicht mehr wahrnehmen“, sagte DSB-Generalsekretär Dr. Andreas Eichler. Künftig sollten die besonderen fachlichen Stärken der einzelnen Landessportbünde im Sinne von innerverbandlichen Kompetenzzentren für die Sportorganisation stärker genutzt werden. Der Meinungsbildungsprozess soll 2006 abgeschlossen sein.

 

Sport-Card:

 

Die Ständige Konferenz sprach sich für die Etablierung der Sportcard in Kooperation mit Karstadt und unter Koordination des DSB aus. Der Konzern hatte aktuell noch einmal versichert, an der Realisierung des Projektes festhalten zu wollen. Vor Einführung der Karte sind Pilotprojekte in den Landessportbünden Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen geplant.

 

Abbau bürokratischer Hindernisse:

 Die LSB-Konferenz bestätigte einen umfangreichen Forderungskatalog des DSB zum Abbau bürokratischer Hindernisse für Ehrenamtliche im Sport. DSB-Präsident Manfred von Richthofen will noch einmal auf die Parteien einwirken, dass die Empfehlungen der Enquete-Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ vom 18. März 2002 nun „wirksamer und sichtbarer umgesetzt werden“. Wer auf bürgerschaftliches Engagement setze, müsse den Ehrenamtlichen auch Signale geben.