Festveranstaltung im sächsischen Landtag

Das ist ein bewundernswertes Engagement"

Mit einer Festveranstaltung im sächsischen Landtag anlässlich des Internationalen Frauentages 2010 hat Sachsens Sozialministerin Christine Clauß am Samstag das Engagement der Frauen im sächsischen Sport gewürdigt.

 

v.l. Barbara Lehmann, Dr. Petra Tzschoppe, Matthias Hampe, Christine Clauß, Inge Bormann, Ilse Ridder-Melchers, Beatrice Hauer, Martina Spindler
v.l. Barbara Lehmann, Dr. Petra Tzschoppe, Matthias Hampe, Christine Clauß, Inge Bormann, Ilse Ridder-Melchers, Beatrice Hauer, Martina Spindler

„Sport hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft", betonte die Ministerin auf der Feierstunde, die gemeinsam von sächsischem Sozialministerium und dem Landessportbund Sachsen organisiert wurde und Frauen hätten daran einen großen Anteil. Nicht nur durch einen großen Teil leistungssportlicher Erfolge, sondern auch durch das Engagement vieler Frauen für die Organisation und Durchführung sowie Interessensvertretung des Sports. „Das ist ein bewundernswertes Engagement, für das ich Ihnen an dieser Stelle herzlich danken möchte. All das, was Sie leisten, könnte niemand anderes leisten, sportlicher Erfolg benötigt immer auch Unterstützung", sagte Clauß, „und ohne Sie wäre nicht nur die sportliche, sondern auch die soziale Gemeinschaft ärmer."

Lob für Sachsens Frauen auch vom DOSB
Auch Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), betonte in ihrem Grußwort den Erfolg der deutschen Frauen in Vancouver, die dort als bestes Frauenteam der Spiele noch vor Gastgeber Kanada gelegen hätten. Namentlich nannte sie dabei den Beitrag der sächsischen Sportlerinnen mit den Goldmedaillen von Tatjana Hüfner im Rodeln und Claudia Nystad im Skilanglauf. An diesem Erfolg seien aber außer den Sportlerinnen auch viele andere beteiligt gewesen, auch beim Landessportbund Sachsen und in den Vereinen.

Ridder-Melchers begrüßte den jüngst veröffentlichten erneuten Mitgliederzuwachs in den Vereinen des Landessportbundes Sachsen, an denen Frauen einen maßgeblichen Anteil gehabt hätten. Im Verhältnis der Mitgliedschaften weiblicher Mitglieder an der Gesamtzahl habe Sachsen damit auch den Bundesdurchschnitt erreicht. „Mädchen und Frauen sind aber trotz allem nach wie vor unterrepräsentiert, speziell auch in den Führungsetagen", legte die DOSB-Vizepräsidentin den Finger in die Wunde. Dabei verwies sie gleichzeitig auf den Sportentwicklungsbericht: „Vereine, die mehr Frauen als Mitglieder und in den Vorständen haben, haben weniger Schwierigkeiten Übungsleiter zu finden, weniger demographische Probleme und auch weniger Sorgen mit den Finanzen."

Zur Rolle der Sportvereine im Allgemeinen sagte sie: „Gäbe es sie nicht, man müsste sie erfinden. Wenn man sieht, was diese Vereine im Ehrenamt leisten, dann sollten sich Bund, Länder und Gemeinden überlegen, dies auch wirklich nachhaltig zu fördern", begegnete sie den aktuellen Kürzungen im Sozialbereich. „Hier werden Investitionen für die Zukunft geleistet. Dieses Geld bringt uns auf lange Zeit Zinsen!"

Mit Inge Bormann vom SC Hoyerswerda und Beatrice Hauer aus Auerbach/V. sprachen zwei sächsische „Sportfrauen" über ihre Erfahrungen an der Basis des Sports. Die Vizepräsidentin des Kreissportbundes Vogtland beschrieb den Weg zu ihrem Ehrenamt und die Anerkennung, die sie durch die Wahl in ihr Amt verspürte. Anerkennung, ein verankertes Ziel menschlichen Strebens, sei per Definition „die Erlaubnis sich zu beteiligen", sagte Beatrice Hauer und warb für die aktive Gewinnung von Frauen für sportliche Ehrenämter: „Sprechen Sie Frauen an, gewähren Sie Anerkennung!"

Für die sportliche Umrahmung der Festveranstaltungen sorgten sächsische Vereine. Frauen und Mädchen vom Boxring Atlas Leipzig, dem KFC Leipzig sowie vom SV Lindenau 1848 zeigten Showtanz, Gymnastik- und Kampfsportvorführungen.

Jochen A. Meyer, Landessportbund Sachsen


  • v.l. Barbara Lehmann, Dr. Petra Tzschoppe, Matthias Hampe, Christine Clauß, Inge Bormann, Ilse Ridder-Melchers, Beatrice Hauer, Martina Spindler
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