Wir sind alle Hamburg

Die Vielfalt auch nach außen sichtbar machen und alle mitnehmen, das kann die Bewerbung Hamburgs um Olympia schaffen, findet Autorin Ulrike Spitz.

Zukünftige, gegenwärtige und ehemalige Olympiateilnehmerinnen bei der Podiumsdiskussion. Foto: DOSB/Timm Schamberger
Zukünftige, gegenwärtige und ehemalige Olympiateilnehmerinnen bei der Podiumsdiskussion. Foto: DOSB/Timm Schamberger

Die 10. Frauen-Vollversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am vergangenen Wochenende in Nürnberg war geprägt von der deutschen Bewerbung Hamburgs für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024. DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung Petra Tzschoppe brachte es auf den Punkt, als sie erklärte, warum die nächste Versammlung versehentlich zunächst für Hamburg statt für Hannover angekündigt wurde: „Wir sind alle auch ein bisschen Hamburg.“

Dieser dritte Olympiagipfel von Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen, der der Vollversammlung vorgeschaltet war, kann als ein Musterbeispiel gewertet werden, wie Vielfalt in die Bewerbung einfließen kann. Bereits beim ersten Gipfel am Vorabend der Wahl Hamburgs als Bewerberstadt wurden wichtige Punkte in einem Papier festlegt, das so überschrieben war: Tor zur Vielfalt. In Nürnberg wurde die Vielfalt sichtbar.

Sportlerinnen aller Generationen, von der 14-jährigen Nachwuchsgolferin Nina Lang über die U23-Weltmeisterin im Triathlon, Sophia Saller (die vor drei Jahren in London als Volonteer dabei war), der Speerwurf-Olympiasiegerin Silke Renk-Lange bis zur Teilnehmerin an den Spielen 1972, Sylvia Schenk, brachten ihre Eindrücke von Begegnungen mit Olympia und ihre Begeisterung für Olympia zum Ausdruck. Frauen und Männer aus anderen gesellschaftlichen Bereichen steuerten ihre Erfahrungen, Themen und Inhalte bei, die sie für die Bewerbung Deutschlands für wichtig halten: Olympia für alle, Sport für alle, Chancen für alle.

Diese Vielfalt, die Sportdeutschland tagtäglich lebt, ist in den Vereinen an der Basis und in deren Arbeit sichtbar, aber nicht immer in der Öffentlichkeit, in der der Sport oft aus einem eingeengten Blickwinkel wahrgenommen wird. Die Bewerbung bietet riesige Chancen, die Vielfalt auch nach außen sichtbar zu machen und alle mitzunehmen: Frauen, Männer, Migranten, Menschen mit Handicap, Menschen, die andere gesellschaftliche Anliegen vertreten.

Das Ergebnis der Frauen-Vollversammlung in Nürnberg war unmissverständlich: Die Frauenvertreter/innen unterstützen mit ganzer Kraft die Bewerbung, sie sind überzeugt, dass sie zum Gelingen beitragen können und rufen die Hamburgerinnen und Hamburger dazu auf, am 29. November mit ja abzustimmen. Sie sind bereit, ihre Erfahrungen, ihre Emotionen, ihre Anliegen und ihre Vielfalt voll mit einzubringen.

Damit das richtige Bild am Ende auch in der Öffentlichkeit transportiert wird: Wir sind alle auch ein bisschen Hamburg, oder noch besser: Wir sind alle Hamburg.

(Autorin: Ulrike Spitz)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Zukünftige, gegenwärtige und ehemalige Olympiateilnehmerinnen bei der Podiumsdiskussion. Foto: DOSB/Timm Schamberger
    Zukünftige, gegenwärtige und ehemalige Olympiateilnehmerinnen bei der Podiumsdiskussion. Foto: DOSB/Timm Schamberger