Landessportverband Schleswig-Holstein - Sachgebiet Frauen im Sport

Sportfrauen im Landessportverband Schleswig-Holstein - Von den Anfängen bis jetzt

LSV - Schleswig-Holstein
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Der Landessportverband Schleswig-Holstein wurde 1947 gegründet und vertrat damals 65.543 Erwachsene aus 503 Vereinen. Ungefähr 11 % dieser Mitglieder waren weiblich. Diese wurden im Vorstand per Satzung durch eine Frauenwartin vertreten. Ein Amt, dass viele Jahre von Annemarie Kramer ausgeübt wurde, die sich noch weitgehend „allein auf weiter Flur“ sah.
Dies änderte sich erst in den 70er Jahren mit der Emanzipationswelle. In Zuge dieser wurden 1971 erstmals auch Vorstandsposten, die nicht die Frauenwartin betrafen mit Frauen besetzt. Diese initiierten 1973 aus dem damaligen Emanzipationsverständnis heraus die Abschaffung des Amtes der Frauenwartin.
Als in den Folgejahren sich der Emanzipationsgedanke wandelte, zeigte sich auch im Sport eine entsprechende Entwicklung. Der 1985 im Deutschen Sportbund entwickelte Gedanke, mit Hilfe eines speziellen Gremiums Frauen stärker auf Verbandsebene einzubinden, wird schnell in den Norden getragen. 1989 lädt Margit Rehr unterstützt vom LSV zu einem Frauenkongress mit  ca. 100 Teilnehmerinnen ein, auf dem der Ausschuss Frauen im Sport gegründet wurde.

„...Alle waren sich einig — wir  benötigen einen Frauenausschuss — und handelten noch am gleichen Tage, indem wir einen entsprechenden Ausschuss gründeten. Die Finger gingen sehr zaghaft hoch, als es hieß, wer arbeitet ehrenamtlich mit? Wir sahen uns  an und nickten uns zu. Also Finger hoch. Nie hätte ich gedacht, das wir so viele Jahre Ausschussarbeit miteinander machen würden....“
Aus einer Laudatio für Hannelore Kreutzfeld, gehalten von Gitta Polzin anlässlich  der Verleihung des Elfriede-Kaun-Preises 2004. Beide sind Gründungsmitglieder des Ausschusses. 

Zu diesem Zeitpunkt hatte der LSV mittlerweile 544.297 erwachsene Mitglieder, von denen 36 % Frauen waren. Besonders die „Trimmi-Welle“ der 70er und 80er führte zu einem verstärkten Interesse am Breitensport bei beiden Geschlechtern. Nach und nach eroberten sich die Frauen den Zugang zu vielen „typisch männlichen“ Sportarten wie z.B. Fußball.
Und der Wunsch nach Bewegung wuchs weiter. 1999 nach zehnjähriger Tätigkeit des Ausschusses waren bereits 42 % der 578.395 erwachsenen Mitglieder Frauen.
Aufgrund der demographischen Entwicklung gab es in den letzten Jahren einen leichten Mitgliederschwund.  2005 konnten 530.051 erwachsene Mitglieder, gezählt werden, davon 230.239 weibliche.
Daraus ergibt sich ein Frauenanteil von 43 %. Im Vergleich mit anderen Landessportbünden / verbänden belegt der schleswig-holsteinische LSV seit Jahren diesbezüglich die Spitzenposition.
Nicht nur der Anteil der Frauen, die Sport im Verein treiben, sondern auch der Anteil derer die als Funktionärinnen Verantwortung im Verein oder Verband übernehmen ist in den letzten 20 Jahren gestiegen.  Es wurde viel bewegt, aber es gibt auch noch viel zu tun, bis der derzeitige Anteil von unter 20 % Frauen in Führungspositionen so gesteigert wird, dass er die tatsächliche Mitgliederzahl der Frauen in Vereinen und Verbänden repräsentiert.

 

 


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