DOSB-Vizepräsidentin besucht Frauenhaus in Ingolstadt

Als Gastgeschenk ein Selbstbehauptungskurs für Frauenhausbewohnerinnen!

 

Anlässlich der Eröffnungsveranstaltung der bundesweiten Aktion des DOSB „ Gewalt gegen Frauen – nicht bei uns“, die in diesem Jahr in Ingolstadt gemeinsam mit dem Bayerischen Landessportverband durchgeführt wurde, stand für die DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers auch der Besuch des Ingolstädter Frauenhauses auf dem Programm. Begleitet wurde sie von Klothy Schmöller, Beiratsvorsitzende der Bay. Frauen im Sport, und Frau Gerti Achtner, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt.

„Wir haben die Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und kommunalen Frauenbüros mit ins Boot geholt, weil diese Frauen reiche Erfahrung haben über die Ursachen von Gewalt gegen Frauen und im Konfliktfall Hilfe und Schutz anbieten können. Wir können von einander lernen und durch vernetzte Präventionsarbeit versuchen, den Kreislauf der Gewalt möglichst frühzeitig zu durchbrechen.“ Mit diesen Worten begründete Ilse Ridder-Melchers die DOSB-Aktion und wollte mit ihrem Besuch auch gleich ein deutliches Zeichen für diese Zusammenarbeit setzen: „Ich möchte beide Seiten ermutigen, diese Kontakte vor Ort zu knüpfen. Wir können nur gewinnen – besonders aber betroffene Frauen!“

Marianne Frinken, die Leiterin des Charitas-Frauenhauses, die auf fast 30 Jahre Arbeit zurückblicken kann, informierte die Gäste über die Aufgaben des Frauenhauses, das allen Frauen offen steht, die akut Misshandlungen ausgesetzt sind oder davon bedroht sind. Sie bieten eine geschützte, anonyme Wohnmöglichkeit, informieren, beraten und unterstützen die Frauen – auch mit Blick auf Entscheidung über die Zukunft. Die Frauen sind selbst für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Da aber viele Kinder durch die im Elternhaus erlebte Gewalt traumatisiert sind, arbeitet auch eine Fachkraft mit diesen Kindern, um mit ihnen die Gewalterfahrungen zu verarbeiten. Trotz verbesserter Rechtslage durch das Gewaltschutzgesetz sei das Frauenhaus in der Regel leider belegt.

„Gute Noten“ erhielt die DOSB-Aktion, bundesweit mit Kampfsportverbänden Kurse in Selbstbehauptung und Selbstverteidigung anzubieten. Über sportliche Aktivitäten und die besonderen Angebote in der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung lernen Frauen, besser auf ihren Körper zu hören und gewinnen nach und nach eine stärkere Kontrolle und Vertrauen in ihre eigene Stärke, so die Leiterin des Frauenhauses und des Frauenbüros.

Daher war die Freude groß, als die Vizepräsidentin nicht nur eine persönliche Geldspende überreichte, sondern gleich den Frauenhausbewohnerinnen einen Schnupperkurs in Selbstbehauptung schenkte, der von Übungsleiterinnen aus Ingolstadt durchgeführt wird. Klothy Schmöller erklärte sich spontan bereit, auf Wunsch auch einen Anschlusskurs zu organisieren. „Daraus könnte sich in Zukunft eine schöne Zusammenarbeit ergeben, zum Wohle aller Frauen, die unser Haus aufsuchen“, so Marianne Frinken, die Frauenhausleiterin.

Einigkeit bestand, dass eine gute Zusammenarbeit für alle Seiten hilfreich ist. Allein Informationen über das bestehende Hilfesystem besser bekannt zu machen sei dringend notwendig, da gerade Frauen, die besonders auf Hilfe und Unterstützung angewiesen seien, sie oft am wenigstens kennen. Und die Sportvereine erreichten viele Frauen, die Botschafterinnen sein können, für Prävention und Information bei Gewalt gegen Frauen.