Volles Haus bei DOSB-Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht bei uns“

Eine Bundesweite Eröffnungsveranstaltung des DOSB und des BLSV am 14.11.2009 in Ingolstadt mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit

 

Etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte Kloty Schmöller, Verbandsfrauenvorsitzende des BLSV, zur Auftaktveranstaltung begrüßen. Neben einer Vielzahl bayerischer Frauen reisten sogar Teilnehmerinnen aus den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen an.
Hochkarätige Gäste wie Christine Haderthauer, Staatsministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Frauen, Dr. Alfred Lehmann, Oberbürgermeister von Ingolstadt, BLSV-Präsident Günter Lommer und weitere Persönlichkeiten bestätigten durch ihre Anwesenheit Brisanz und Wichtigkeit des Themas.
Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin des DOSB, erklärte bei der Eröffnung, dass diese bundesweite DOSB – Aktion „ Gewalt gegen Frauen – nicht bei uns“ mit den Kampfsportverbänden einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Intervention gegen Gewalt an Frauen und Kinder leiste. „ Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein Phänomen in unserer Gesellschaft, das meist im sozialen Nahbereich stattfindet. Wer redet schon gerne darüber?,. Die Sportverbände beziehen Position und übernehmen gesellschaftspolitische Verantwortung. Und es gilt auch hier die Null-Toleranz-Grenze. Das große Netz der Sportvereine kann präventive Arbeit leisten, indem sie Frauen, Mädchen und auch Jungen stark machen und davor schützen, Opfer zu werden.“
Schirmfrau Christine Haderthauer berichtete aus persönlicher Erfahrung während ihrer Schulzeit, als sie selbst Opfer einer Gewaltsituation wurde: „Gewalt gegen Frauen beginnt mit Grenzüberschreitung.“ Sie appellierte an die Frauen zu agieren, bevor es zu Gewalt komme. „Den besten Schutz trägt jede Frau in sich – Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.“ Sport biete hier genügend Angebote, nicht erst Opfer zu werden, war sie sich sicher.
Marianne Frinken, Leiterin des Frauenhauses Ingolstadt, ging auf die Arbeit mit den Bewohnerinnen ihres Hauses ein: „Frauen und Mädchen brauchen Hilfe, frühzeitig nein zu sagen. Durch Sport kann man sich seiner Kräfte und Fähigkeiten bewusst werden.“ Sie verlangte, dass Grenzen, Regeln und Respekt im gegenseitigen Miteinander eingehalten werden müssten.
Eine Demonstration von geistig behinderten Judokas des MTV Ingolstadt beeindruckte ebenso wie die Vorführungen des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes, bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in sieben Workshops informieren und vor allem selbst ausprobieren konnten: Selbstbehauptung, Selbstverteidigung, Verteidigung mit und ohne Hilfsmittel, Kinder stark machen oder Schweigen schützt die Falschen waren gut besucht. Gar überfüllt war der Workshop zur Zivilcourage. Hier kreiste alles um die zentrale Frage, warum in bedrohlichen Situationen oft niemand hilft. Der Workshop vermittelte wichtige Verhaltenstipps und Ratschläge und mündete in einem Appell, Zivilcourage zu zeigen.
Das Feedback war äußert positiv: Conny Winterstein-Bötsch, die als Kreisfrauenvertreterin aus den Hassbergen angereist war, hat viele Erfahrungen und viele Tricks mitgenommen: „Ich denke, ich bin jetzt sicherer, wenn ich das nächste Mal in der Dunkelheit zu meinem Auto laufe“. Derya Karaova, die sogar den weiten Weg aus Frankfurt am Main nicht gescheut hatte, bestätigte ebenfalls: „Ich finde es total Klasse, Kampfsportarten mit diesem Slogan zu verbinden und ich bin sicher, dass das noch mehr werden kann. Ich nehme für Hessen viel Gedankengut mit.“ Auch die Referenten des Aktionstages zeigten sich begeistert von den motivierten und engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Dass nicht nur Worte gesprochen wurden, sondern auch gleich Taten folgten, ist einer der vielen positiven Effekte des Aktionstages. Auf Initiative von Ilse Ridder-Melchers wird auch für die Bewohnerinnen des Frauenhauses Ingolstadt ein Kurs zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung stattfinden. Kloty Schmöller wird dafür vor Ort die Übungsleiterinnen vermitteln.

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