BLSV-Verbandsfrauenbeirat in Bamberg

Schwerpunkte für 2014 /2015 gesetzt - Klausur auf dem Rasenspielfeld

BLSV-Verbandsfrauenbeirat in Bamberg

 

In die alte Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg, eine nach Umfragen der „schönsten und lebenswertesten Städte Deutschlands“,  hatte der BLSV-Verbandsfrauenbeirat mit ihrer Vorsitzenden Kloty Schmöller die Vorstandsdamen mit den Bezirksfrauenvertreterinnen zur Klausurtagung eingeladen.
In der geschichtsträchtigen Stadt, die mit ihrer Altstadt in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen wurde, wurde den Sportfunktionärinnen eine besondere Ehre zuteil: Sie durften sich auf einen Empfang im Rokoko-Saal  des historischen Brückenrathauses aus dem 15. Jahrhundert freuen. Dort erfuhren sie vom 3. Bürgermeister und Stadtrat Dr. Helmut Müller viel Wissens- und Erlebniswertes über die oberfränkische Metropole.
Ein Besuch im ältesten Wirtshaus Bambergs,  dem „Sternla“, auf Einladung des Sportkreises Bamberg mit seinem Kreisvorsitzenden Carsten Joneitis krönte den kulturellen Teil der Tagung.  Leider ließ es die straffe Tagesordnung nicht zu, die Stadt ausführlicher zu besichtigen, denn die Sportdamen hatten sich für den Freitagabend noch einige fachliche Themen vorgenommen.
Zu Beginn berichtete Vorsitzende Schmöller  über ihre Arbeit beim DOSB, wo sie in die Projektgruppe  Migrantinnen berufen wurde und hierzu den DOSB im Deutschen Frauenrat  vertritt.  Beim DOSB gebe es außerdem das Projekt  „ZuG“ – zugewandert und geblieben – , das Gesundheitsbildung mit dem besonderen Fokus auf ältere Frauen und Männer mit Migrationshintergrund fördert. Außerdem liege der Augenmerk  auf Sport für  Ältere und Frauenaktionstage.
Aus der Präsidiumsklausur  konnte sie berichten, dass neben der Stärkung der Marke BLSV die Lobbyarbeit verstärkt vorangetrieben werden muss, um das gesetzte Ziel, bis 2018 5 Millionen Mitglieder zählen zu können, erreicht werden soll. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Gewinnung von Ehrenamtlichen, vor allem beim Frauenanteil könne noch viel mehr erreicht werden.
Anschließend berichteten die Klausurteilnehmerinnen sowohl aus den verschiedenen Gremien als auch aus den Sportbezirken von ihrer Arbeit im abgelaufenen Jahr. Gisela Schmidt, Bezirksfrauenvertreterin aus Niederbayern, berichtete beispielsweise über die erste Sitzung der neu einberufenen Seniorenkommission:  „Es wurde zwar viel diskutiert, aber noch keine konkreten Themen aufgegriffen. Die Ziele sollen in der nächsten Sitzung definiert werden.“ Elke Baumgärtner, Vorstandsmitglied im Verbandsfrauenbeirat und Bezirkslehrreferentin in Oberbayern, berichtete vom Ausschuss Sport in Schule und Verein. Hier sei noch großes Potenzial vorhanden, man müsse hier noch viel mehr auf die Schulen zugehen.
Als Novum bezeichnete Kloty Schmöller den Besuch des Vizepräsidenten Leistungssport Harald Stempfer.  „Seit ich unter Ruth Brosche im Frauenbeirat angefangen habe, ist es das erste Mal, dass sich ein Vizepräsident Leistungssport für die Arbeit des Verbandsfrauenbeirates interessiert und eine Tagung besucht“, freute sie sich.  Äußerst gespannt und neugierig folgten deshalb die Damen auch den interessanten Ausführungen Stempfers, der zuerst die unterschiedlichen Strukturen des DSV und BLSV verglich. Sein Ziel sei es, diejenigen zu fördern, die Leistung bringen, betonte der Vizepräsident und erörterte die Frage, worüber sich ein großer Verband wie der BLSV definiert. „Nicht nur, dass die Marke BLSV geschärft werden muss, es braucht meines Erachtens auch ein Langzeitkonzept für den Sportstättenbau“,  erläuterte er und forderte zudem: „In die Fachverbände muss viel mehr Dynamik rein!“ Nach seiner Sicht auf den Verbandsfrauenbeirat gefragt, entgegnete  Stempfer: „Wenn eine qualifizierte Frau da ist, dann soll sie auch eine führende Position einnehmen“. Eine „Mann-Frau-Mischung“ in Führungsebenen empfinde er als sehr wohltuend.
Tags drauf waren die Sportfunktionärinnen auf Einladung von Bezirksvorsitzenden Karlheinz Bram in der neuen Geschäftsstelle des oberfränkischen Fußballverbandes zu Gast , wo sie im modernen Tagungsraum ihre Klausur fortsetzten. Der Architekt hatte sich bei der Gestaltung des Raumes ein besonderes Highlight einfallen lassen:  der grüne Teppichboden ist einem Rasenspielfeld nachempfunden, mit Linien, Ecken und sogar Pfosten. So fühlten sich die Damen im wahrsten Sinne des Wortes mitten auf dem Spielfeld.
Als ein Schwerpunktthema für das Jahr 2014 wurde der „frauensportpolitische Talk“ definiert, der bereits am 29. März im Anschluss an die Energiemesse des BLSV im Audi-Sportpark Ingolstadt stattfinden wird. Mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport wird es eine spannende und sicher auch lebhafte Podiumsdiskussion über mehr Frauen in Führungspositionen geben. Ein attraktives Rahmenprogramm und ein „get together“ sollen die Veranstaltung  abschließen.
In diesem elitären Rahmen wird auch das Mentoring-Projekt des Verbandsfrauenbeirates seinen offiziellen Abschluss finden. Weil dieses Projekt so erfolgreich gelaufen ist, wird eine Fortsetzung geplant. „Diesmal öffnen wir das Mentoring, sodass auch Männer als Mentees teilnehmen können. Auch Interessenten oder Interessentinnen sowohl von den Fachverbänden als auch von der Jugend heißen wir willkommen. Gemischte Teams wären der Idealfall“.  Der Verbandsfrauenbeirat freut sich jetzt schon auf viele Interessenten.
Ein weiterer Jahresschwerpunkt 2014/ 2015 der Sportfrauen soll, genau wie im Präsidium,  Lobbyarbeit sein. „Wir wollen mehr Frauen in die Vereine bringen, sowohl als Vereinsmitglieder als auch auf Funktionärsebene“, waren  sich die Führungsdamen einig. Durch verschiedene Projekte und Aktionen wollen sie Frauen für die Arbeit im Sport gewinnen. So organisiert Elke Baumgärtner beispielsweise mehrmals jährlich ein sog. „Frauenzimmer“, eine Gesprächsrunde, in der sich Frauen aus den Vereinen zum aktiven Austausch von Stundenbildern treffen, über Aktionen berichten oder gegenseitige Hilfestellung und Tipps bei Problemen geben. Aus Oberfranken berichtete Monika Engelhardt von einer äußert erfolgreichen Fitnessnacht. Loretta Speidel aus Niederbayern sieht Sport als verbindendes Element in der Integration und bei Migranten.  Christa Öchsner aus Unterfranken wird wieder ein Sportgesundheitswochenende anbieten. Stellvertretende Bezirksvorsitzende und Bezirksfrauenvertreterin Loni Becht aus Schwaben berichtet, dass zu ihrem geplanten Aktionstag eine Radl-Sternfahrt durchgeführt wird, die sicherlich guten Anklang findet.
Die Sportfrauen planen Großes: So soll in jedem Bezirk ein Sporttag zu bestimmten Themen veranstaltet werden. Wobei natürlich Synergieeffekte mit anderen Organisationen, Vereinen oder Verbänden genutzt werden können.
Wichtig ist es dem Frauenbeirat, Qualifizierungsangebote auch außerhalb der Frauenforen anzubieten. Deswegen wird es in diesem Kalenderjahr zusätzliche Angebote und Seminare zu Projektmanagement, sicherem Auftreten, Rhetorik und Argumentation, Pressearbeit und anderen Themen geben.
Das Feedback der Sportfrauen war eindeutig: „Optimal“„ absolut positiv“, „informativ“, „eine sehr befruchtende Zusammenarbeit“, „produktiv wirklich was erarbeitet“ war der Tenor, mit dem Vorsitzende Kloty Schmöller die Klausurtagung beendete: „Die Frauen zeigen schon lange, was das Motto des BLSV für die nächsten Jahre ist:  „Nur Gemeinsam geht´s!“