„Starke Netze gegen Gewalt" im Kino

Die DOSB-Aktion „Starke Netze gegen Gewalt“ war zu Gast bei der Filmreihe „KinoKino - Frauen in starken Rollen" in Dahlbruch mit anschließender Diskussionsrunde.

„Starke Netze gegen Gewalt" bei der Kinovorführung „Battle of the Sexes". Foto: Stadt Kreuztal
„Starke Netze gegen Gewalt" bei der Kinovorführung „Battle of the Sexes". Foto: Stadt Kreuztal

Natalie Rittgasser, Referentin des DOSB für Chancengleichheit und Diversity, Ina Kaplan als 11-fache deutsche Meisterin im Billard und einzige Spielerin in der deutschen Bundesliga, Christiane Vogel Frauenreferentin des Karateverbandes NRW (KDNW), Kerstin Stahl Mediatorin und Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Burbach und Gewaltschutztrainer Oliver Lütz vom Zanshin-Siegerland e.V. standen zum übertragenen Filmthema „Battle of the Sexes“ den kritischen und zum Teil entlarvenden Fragen nach Chancengleichheit von Frauen und Männern im Sport Annette Kreutz und Monika Molkentin-Syring am Montag, den 14. Mai 2018, im Viktoria-Kino Dahlbruch Rede und Antwort.

Die ca. 100 Besucherinnen und Besucher hatten zudem vor der Veranstaltung die Möglichkeit, sich im Rahmen der Ausstellung im Foyer des Kinos über die Aktivitäten im Sport und bei der Gleichstellungsstelle zu informieren und selbst ihre „Schlagfertigkeit“ auszutesten. 

Natalie Rittgasser, zuständig u.a. für die DOSB-Aktion „Starke Netze gegen Gewalt“, beleuchtete die derzeitige Situation von Frauen in Sportdeutschland, nahm Stellung zur bildhaften Darstellung von Frauen und Männern in den Sportmedien und zur aktuellen #MeToo-Debatte. „Die Diskussionen um Grenzüberschreitungen sind auch eine Frage nach der Kultur in den Sportverbänden und –vereinen und es ist ein wichtiges Thema, überall! Eine öffentliche Debatte und Transparenz darüber, wie wir miteinander umgehen und welche Werte wir leben, sind hierbei unverzichtbar“, davon ist Rittgasser überzeugt. 

Von der „Kneipen-Spielerin“ zur Deutschen Meisterin, Ina Kaplan ist 11-fache deutsche Meisterin im Billard, einzige Spielerin in der deutschen Bundesliga und dreifache Vize-Europameisterin. Sie hat eine glänzende sportliche Karriere in einem Männersport absolviert. Als Vorbild ist sie in der Billardwelt sehr geschätzt, und spricht z.B. mit dem „Autohaus-Keller-Cup“ auch gezielt Frauen in der Region an. „Eine gewisse Arroganz gegenüber den wenigen Frauen im Billardsport ist teilweise spürbar, doch die Leistungen werden immer besser und auch die Anzahl an Billardspielerinnen erhöht sich stetig“, da ist sich Kaplan sicher. „Intelligentes und vorausschauendes Spiel imponiert auch den Männern.“ Ihr persönliches Ziel ist es Europameisterin zu werden! 

Christiane Vogel ist als Frauenreferentin Mitglied im erweiterten Präsidium des KDNW und wird regelgemäß in die Vorstandsarbeit eingebunden. Ein Landesfrauentag mit allen Vertreterinnen der Mitgliedsvereine findet Anklang und die Beschlüsse finden im Präsidium Gehör. Dieser Tag schließt jährlich an eine Lehrgangsreihe für Frauen und Mädchen an, welche angstfreies Kämpfen zum Thema hat. Des Weiteren organisiert sie jährlich für die weiblichen Mitglieder Selbstverteidigung und Selbstbehauptung mit praktischen und mentalen Einheiten. Außerdem wird aktuell, und später für alle Vereine nutzbar, ein Leitfaden zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Karatesport erstellt. 

Kerstin Stahl berichtete vom Vereinsleben aus dem ländlichen Raum des Südsiegerlandes und konnte mit Besonderheiten aufwarten: Erfolgreich im Sport gibt es Schachspielerinnen, Kraftdreikämpferinnen und Frauen im Trialsport. Mit dem Angebot des „Moxing“ (enthält Boxen) beschreitet Burbach Neuland, ebenso mit der Nominierung einer Torschützenkönigin. Besonders hervorzuheben ist ein öffentlicher Kunstrasenplatz für Badminton, den sehr gerne auch Mädchen und Frauen nutzen. Hier wünschte sich Stahl zu den bestehenden Bolzplätzen in den Ortsteilen auch je einen modernen Badmintonplatz. Der Aufschlag ist in Burbach jedenfalls schon getan! Mediations-Anfragen zu Gewalt, Mobbing oder #MeToo im Sportwesen der Gemeinde gab es bisher nicht. Für Anfragen stehe sie aber grundsätzlich zur Verfügung. 

Zur Gewalt gegen Frauen und Kinder sagte Oliver Lütz: “Wir brauchen mehr Ronja Räubertöchter und weniger Prinzessinnen, damit Frauen und Mädchen sich besser gegen Gewalt wehren können.“ Jungs sind lauter sowie bewegungs- und rauffreudiger, sie können sich erziehungsbedingt eher wehren. Innerfamiliäre Übergriffe oder solche in sportlichen oder schulischen Einrichtungen sind dabei immer besonders perfide und für Mädchen und Jungs gleichermaßen schlimm. Gewaltprävention ist Oliver Lütz auch als Vater eine Herzensangelegenheit, deshalb engagiert er sich aktiv im Rahmen der DOSB-Aktion „Starke Netze gegen Gewalt“ und ist dafür mit seinem Verein schon mehrfach ausgezeichnet worden. 

Die Filmreihe KinoKino-Frauen in starken Rollen beendet das Jahr 2018 mit 1120 Besucherinnen und Besuchern. 

Der DOSB beteiligte sich an dieser Aktion am 14. Mai 2018 gemeinsam mit dem Karateverein Zanshin-Siegerland aus Hilchenbach und dem Karateverband NRW im Rahmen des 10jährigen Jubiläums der Aktion „Starke netze gegen Gewalt“.

(Quelle: Stadt Kreuztal Gleichstellungsstelle/ DOSB)


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