Liese Prokop, Innenministerin von Österreich und Vorsitzende der EWS-Steuerungsgruppe begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genauso herzlich, wie der Vorsitzende der ASKÖ, Herr Franz Löschnak. Als Gastredner und Gastrednerin konnten weiterhin Jan Figèl, EU-Kommissar und Maria Rausch-Kallat, Gesundheits- und Frauenministerin in Österreich begrüßt werden.
Die deutsche Delegation wurde angeführt von Erika Dienstl, (Europabeauftragte und Ehrenmitglied des DSB) und Ilse Ridder-Melchers (Vorsitzende BAFiS). Barbara Aff und Petra Faderl (BAFiS),), Heike und Renate Koch (Deutscher Schützenbund), Christa Zipprich (lsb Niedersachsen), Gül Keskinler (Projekt Start, lsb Hessen) und Herrn Ernst Wilzek, Referent für Internationale Sportangelegenheiten beim BMI.
In ihrem Bericht über die Arbeit der vergangenen Amtsperiode stellte Liese Prokop, Bundesinnenministerin und Vorsitzende der EWS steering group besonders heraus, dass die Fortschreibung von vorhergehenden Themen unter dem Vorsitz anderer Länder ihr besonderes Anliegen war. Die Steuerungsgruppe habe Netzwerke gebildet, so sind mehr als 41 Länder in Kontakt mit der EWS. Die erfolgreiche Arbeit zeigt sich auch im Andrang auf die Mitgliedschaft in der Steuerungsgruppe. So gab es mehr Nominierungen als freie Plätze. Der nächste Vorsitz wird von Athina Kyriakidou aus Zypern übernommen. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind Österreich, Finnland, Groß-Britannien, Griechenland, Serbien-Montenegro und Deutschland. Barbara Aff, Mitglied des BAFiS wird den DSB vertreten. Kooptiert im Sinne eines Mentoring ist Albanien. Der Kalender wurde angepasst, d.h. das Zusammentreffen verschiedener großer Ereignisse soll durch diese Veränderung vermieden werden. So findet die EWS-Konferenz in Zukunft in den ungeraden Jahren statt, deshalb wird der neugewählte Vorsitz auch drei Jahre im Amt sein. Die äußerst gute Zusammenarbeit mit europäischen Partnern, allen voran der ENGSO soll fortgesetzt werden.
Das Thema „Good governance“ als Thema der Wahlperiode und auch der Konferenz zu wählen erschien der Vorsitzenden im Sinne der Nachhaltigkeit als sinnvoll, setzte es doch die Themen „Gender-Mainstreaming“ (Deutschland) und „Women, Sports and Democracy“ (Frankreich) fort. Good governance sei ein Thema, so alt wie die Menschheit selbst, es heißt, dass Entscheidungen umgesetzt werden, die transparent und partizipativ sind und u.a. gewährleistet, dass Mädchen und Frauen den ihnen gebührenden Platz in allen Lebenszusammenhängen erhalten, der ihnen in einer modernen demokratischen Gesellschaft zukommt. Auch im Sport sind die Voraussetzungen für Frauen andere als die für Männer. In den Leitungsgremien der europäischen Sportverbände sind kaum Frauen zu finden. Auch im Aktivenbereich erschweren schlechtere Trainingsbedingungen, fehlende sozialrechtliche Absicherung und Unkenntnis geschlechtsspezifischer Trainingsvoraussetzungen den Weg.
Viele der Rednerinnen und Redner der ersten Plenarsitzung gingen auf diese Thematik in ihren Vorträgen ein. Die nachmittägliche Plenarsitzung stand unter dem Thema „Frauenquotierung“. Am Ende des Nachmittags stand eine Podiumsdiskussion an mit hochkarätigen Teilnehmerinnen .Diese erfolgreichen Frauen – in Sport und Politik- zeigten ihren Weg bis an die Spitze auf. Es wurde deutlich, dass alle gewisse Hindernisse zu überwinden hatten, aber dass mit Fleiß, Enthusiasmus und einem gewissen Selbstbewusstsein alle es geschafft haben, ihre Träume zu realisieren.
Der zweite Sitzungstag stand unter folgenden Großthemen: Spitzensport, Breitensport und Erziehung und Motivation und hier gesundheitliche Aspekte im Spitzensport der Frauen und die Präsentation eines medizinischen Buches darüber, die Vorstellung eines Projektes in Finnland- Power- Training mit älteren Menschen-, eines Rucksacks, „xunda Bana“, zu gut Deutsch „Gesunde Knochen“, ein Projekt der Sportunion, Österreich, sowie Präsentationen über ein Modul „Gender Training“ in der Trainerausbildung, die Vorstellung der Ausbildung zum „Sportsmanager“ in Frankreich und die Zusammenarbeit der österreichischen Wirtschaftskammer mit den österreichischen Sportorganisationen in bezug auf die Ausbildung von Topathleten für den beruflichen Alltag nach der Karriere.
Die Teilnehmerinnen an der Konferenz in Wien waren sich einig, dass die Frauenarbeit auf eine breitere Basis gestellt werden muss, zusammen mit den Partnern ENGSO und ESK. Die nächste Amtsperiode steht unter dem Motto „Equality in and through sports“. Um mit diesem Motto die erfolgreiche Arbeit der EWS fortzusetzen ist es außerdem unumgänglich, sich über den Status der EWS als „freie“ Steuerungsgruppe Gedanken zu machen. Deshalb hat die Vollversammlung der neugewählten Steuerungsgruppe den Auftrag gegeben, Möglichkeiten zu erarbeiten, wie aus der EWS eine Rechtsperson werden kann, damit die Zusammenarbeit mit Institutionen der EU möglich wird. Alle Partnerorganisationen der EWS sollen an diesen Bemühungen teilhaben. Die Vollversammlung beschloss zudem, dass die Geschlechterperspektive und (E)quality weiter verfolgt werden müssen, um die Ideale verantwortungsbewusster Führung und gendersensitives Denken und Handeln zu erreichen, um beide Geschlechter für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsame Strategien für mehr Frauen im Sport verwirklichen zu können.
Die Forderung muss sein:
Quality through equality, Qualität durch Gleichbehandlung.
Barbara Aff
Mitglied des BA Frauen im Sport im DSB
Mitglied der Steering Group der EWS
Decisions Vienna
Beschlüsse von Wien