DOSB unterstützt #ihrkönntaufunszählen

Unter #ihrkönntaufunszählen setzt sich der DOSB für ein gleichberechtigtes Miteinander, für Respekt und Wertschätzung aller Menschen im Sport ein.

Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, bezieht Stellung gegen Homophobie im Sport. Foto: DOSB
Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, bezieht Stellung gegen Homophobie im Sport. Foto: DOSB

„Ohne jegliche Diskriminierung“ - so ist es in der Olympischen Charta, dem Grundsatzpapier der Olympischen Bewegung, als ein fundamentales Prinzip des Miteinander festgeschrieben. Weiter wird ausgeführt, welche Kriterien nicht zu einer Diskriminierung führen dürfen, zu diesen zählen ausdrücklich das Geschlecht und die sexuelle Orientierung. Diesem Grundprinzip der Olympischen Charta entspricht auch die Haltung des DOSB. Wir setzen uns für ein gleichberechtigtes Miteinander, für Respekt und Wertschätzung aller Menschen im Sport ein.

Dass dies noch nicht überall im Sport tatsächlich so gelebt wird, zeigen Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, aber immer wieder auch konkrete Erfahrungen und Geschehnisse in unterschiedlichen Bereichen des Sports.

Konfrontiert mit Sexismus und Gewalt sind im Sport häufig queere Personen. So betrachteten im Rahmen der OUTSPORT-Studie „Sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und Sport“ fast 90 Prozent der Befragten Homophobie und insbesondere Transphobie als aktuelle Probleme im Sport. Beinahe jede*r Sechste der derzeit sportlich aktiven Befragten hat binnen des letzten Jahres mindestens eine negative persönliche Erfahrung in Bezug auf die eigene sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität gemacht. Ein Fünftel der befragten Personen verzichtete aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität darauf, einen sie interessierenden Sport auszuüben.

Mit der Studie Safe Sport wurden Ausmaß und Formen von sexualisierter Gewalt im Leistungssport untersucht. Etwa ein Drittel der befragten Kadersportler*innen hat mindestens einmal sexualisierte Gewalt im Sport erfahren, die Formen umfassen dabei grenzverletzendes Verhalten sowie Gewalthandlungen mit und ohne Körperkontakt. Mädchen und Frauen sind doppelt so häufig betroffen, während die Täter*innen überwiegend männlich sind. Dies zeigt nicht nur die Studie auf, es wird auch durch aktuelle Ereignisse bestätigt. Wenn ein Trainer seine Machtposition missbraucht und das Vertrauen seiner Sportler*innen für sexuelle Übergriffe ausnutzt, ist das strikt zu ahnden. Wenn aus der bestehenden Hierarchie zwischen Trainerin und leistungsorientierten Athletinnen psychische Gewalt erwächst, ist das ebenso wenig zu tolerieren. Und wenn führende Funktionäre mit verbaler Abwertung zum Ausdruck bringen, wie wenig sie Frauen achten, ist auch das nicht hinzunehmen, das gilt nicht nur für OK-Chefs Olympischer Spiele.

Solche Einstellungen und Verhaltensweisen entsprechen nicht unseren Werten, wir stehen für ein wertschätzendes Miteinander und positionieren uns klar gegen Sexismus und Gewalt. Der DOSB „begreift die Förderung von Vielfalt als Gewinn für Sport und Gesellschaft“ und verpflichtet sich in seiner Satzung „Gleichstellung und Chancengleichheit im Sport zu sichern “. Als größte Bürger*innenbewegung unseres Landes mit rund 27 Millionen Mitgliedschaften in 90.000 Vereinen besitzt der Sport eine enorme Ausstrahlung in die gesamte Gesellschaft. Zudem werden prominente Sportler*innen als Persönlichkeiten in der Gesellschaft wahrgenommen, die diese Vorbildrolle nutzen können. Dieser Kraft des Sports sind wir uns bewusst, deshalb #ihrkönntaufunszählen!

(Quelle: DOSB/Dr. Petra Tzschoppe)


  • Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, bezieht Stellung gegen Homophobie im Sport. Foto: DOSB
    Petra Tzschoppe hält ein Plakat mit der Aufschrift "Ihr könnt auf uns zählen" Foto: DOSB